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Dranbleiben

Horst Marquardt über Lukas 18,8.

Jesus spricht: Ich sage euch: Gott wird seinen Auserwählten Recht schaffen in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?

Lukas 18,8

Jesus erzählt einmal von einer Witwe, die sehr, sehr lange warten musste, bis der zuständige Richter auf ihre Bitten hin endlich Recht sprach. Dieser Richter steht im Gleichnis für Gott. Mit dem Vergleich, den Jesus anstellte, wollte er klarmachen, dass Gott aufrichtiges, ernsthaftes Beten nie unbeantwortet lässt, auch wenn es so aussehen mag. Sehr realistisch wird der Richter geschildert, der „lange nicht wollte“, wie es in der Luther Bibel heißt (Luk 18,4). Heute würde man sagen: er verzögerte das Urteil. Das unermüdliche Bitten der Frau fiel dem Richter auf die Nerven. Er wollte sie loswerden. Darum gab er der Frau schließlich recht. Mit außerordentlicher Beharrlichkeit hatte sie ihr Ziel erreicht.

Nun ist Gott nicht mit einem ungerechten, den Prozess verzögernden Richter zu vergleichen. Jesus beurteilt den Mann übrigens nicht weiter, sein Handeln sagt genug über ihn. Ein Vorbild sollen sich seine Zuhörer vielmehr an der Ausdauer der Witwe nehmen. Sie hatte nicht locker gelassen.

Was heißt das im Blick auf unser Beten? Zuerst einmal: dass wir nicht das Gerede übernehmen, Gott wisse ja alles und darum müsse man nichts von ihm erbitten. Aber das ist menschlich gedacht. Gott will gebeten sein! Als Vater meiner Kinder weiß ich, was sie brauchen. Ich freue mich dennoch , wenn sie mich darum bitten. Zweitens: nicht ungeduldig werden, wenn die Erhörung ausbleibt. Ich kenne beides: lange Wartezeit, aber auch sofortige Gebetserhöhung. Der Prophet Jesaja wusste sogar, dass Gott antwortet, wenn er sein Gebet noch nicht beendet hat (Jes. 65,24). Drittens: Gott erhört nur, wenn das, was ich erbitte, seinem Willen nicht entgegen ist.

In unserem  Gleichnis spricht der Richter von Auserwählten. Eigentlich war es hier Jesus, der sprach. Aber er hatte diese Worte dem Richter in den Mund gelegt. Wer sind diese Auserwählten? Es sind alle, die auf der Seite Jesu leben, die sich für ihn und Bedürftige einsetzen. Auserwählt sind auch alle, die als Christen um ihres Glaubens willen leiden, verfolgt und gefangen gehalten werden, die sich Tag und Nacht in ihrer Not an ihren Herrn wenden. Sollte Gott ihnen nicht zum Recht verhelfen? So wird gefragt. Diese Frage ist aber mehr eine Verheißung: Sie werden zu ihrem Recht kommen. Gott wird es Ihnen verschaffen. Darum wird der Tag der Wiederkunft Christi ein ganz großer, herrlicher Tag sein.

Unser Herr kennt das menschliche Herz, er sieht unser Auf und Ab im Glauben. Darum fragt er: Wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden? Diese Frage trifft uns ganz persönlich. Befragungen machen deutlich, dass viele Menschen, die mit einem christlichen Etikett leben, die Frage nicht einfach bejahen können. Selbst unter den theologisch gebildeten Menschen gibt es etliche, die ihre Zweifel haben. Solchen Menschen fällt sicher auch das Gebet schwer. Sie haben oft auch kein Verständnis für die Beharrlichkeit der Witwe, von der Jesus sprach. Sie können nur schwer oder gar nicht fassen, dass Jesus als Weltenrichter am Ende der Zeiten gerecht urteilen wird. Er wird die Bösen bestrafen und die Gläubigen belohnen.

Ich bete: Danke, lieber Herr Jesus, für das Vorbild der betenden Witwe. Danke, dass du gelebt, gelitten, gestorben und auferstanden bist. Danke, dass ich mit dir reden darf. Mache mich zu einem treuen, geduldigen und beharrlichen Beter.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Helmut W. /

Hallo Miteinander,
jeden Morgen "Das Wort zum Tag" und danach den "Anstoß", das darf unter all den anderen guten Sendungen auf keinen Fall fehlen.
Und wenn dann Beiträge von Personen kommen die mehr

Hans H. /

Eine wunderbare Erklärung, wie ein Gebet und wann ein Gebet "funktioniert" Danke dafür.