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/ Wort zum Tag

Eifersüchtig?

Jens Brakensiek über Jesaja 42,8.

Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.

Jesaja 42,8

Wacht Gott eigentlich eifersüchtig über seinen guten Ruf? Man könnte diesen Eindruck gewinnen, wenn man das Losungswort für den heutigen Tag hört. Es steht im Buch des Propheten Jesaja im 42. Kapitel in Vers 8: „Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.“

Verhält sich Gott, der Herr, hier nicht wie ein Promi, der gegen jede verleumderische Schlagzeile der Klatschpresse eine einstweilige Verfügung erwirkt? Oder wie eine Firma, die kleinlich jede Verletzung ihrer Markenrechte juristisch verfolgt?

Richtig, Gott hätte wohl alles Recht der Welt dazu! Wer maßt sich nicht alles an, sich an Gottes Stelle zu setzen und somit Gottes Ehre für sich einzustreichen? Ob es nun Gentechniker sind, die in der Bauplan der Schöpfung eingreifen und darauf auch noch stolz sind. Ob es die Computerspezialisten sind, die sich brüsten, auf digitalem Wege künstliche Intelligenz zu erschaffen. Oder ob es die Kernforscher sind, die durch die drohende Erderwärmung wieder offene Ohren finden mit ihrem trügerischen Traum von einer emissionsfreien Energiegewinnung durch die Atomkraft. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Der Mensch spielt Schöpfer. Und damit nimmt er dem die Ehre, der diese Welt so wunderbar geschaffen hat.

Man könnte also meinen, dass es in dem 42. Kapitel des Jesajabuches darum geht, dass Gott eifersüchtig auf seinen Ruf achtet. Und zugleich müsste man dann doch auch fragen, warum der Herr gegen all die neuen Götzen nichts unternimmt!

Da ist es wohl ratsam und gut, den Zusammenhang zu beachten, in dem dieses Wort ausgesprochen wurde. Da heißt es zuvor: „Ich habe dich geschaffen und bestimmt zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker.“ Aber von wem redet Gott hier? Im Zusammenhang der Geschichte Israels kann man an den Perserkönig Kyros denken, dessen Edikt im Jahre 538 vor Christus den Israeliten die Heimkehr aus der babylonischen Gefangenschaft ermöglichte. Schon so betrachtet ist Gottes Ehre nicht mit den Allüren menschlicher Herrscher zu verwechseln. Gott legt seine Ehre nicht in Prunk und Protz. Gott legt seine Ehre vielmehr darein, dass er sein Volk befreit. Das war schon sein Name seit alters her: der, der sein auserwähltes Volk aus der Knechtschaft in Ägypten befreite. Natürlich ist Gott auch der Schöpfer dieser Welt. Aber schon in der Schöpfungsgeschichte wird deutlich, wofür Gottes Herz vor allem schlägt: für seine geliebten Menschen. Und genau darum geht dieses Wort noch weit über den zeitgeschichtlichen Rahmen des alten Israel hinaus. Als Jesus Jahrhunderte später ein anderes Wort aus dem Buch des Propheten Jesaja las, das einen ganz ähnlichen Inhalt hat, sagte er seinen Zuhörern: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.“

Durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, hat Gott den Bund geschlossen, der allen Menschen gilt. Durch diesen Bund sind Sie eingeladen, Gottes Kinder zu werden und als Kinder Gottes zu leben. Jesus ist das Licht - nicht nur das Licht Israels, sondern auch das Licht der Heiden. Also ist er das Licht der ganzen Menschheit. Und Jesus hat es dem zweifelnden Täufer zugesagt: „Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“ Wenn wir also Gott die Ehre geben wollen, dann tun wir das am besten dadurch, dass wir auf sein Wort hören, Jesus Christus nachfolgen und auch andere zum Glauben an ihn einladen.

 

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Kommentare (1)

Juergen-Theodor F. /

Ob es nun Gentechniker sind, die in der Bauplan der Schöpfung eingreifen und darauf auch noch stolz sind. Ob es die Computerspezialisten sind, die sich brüsten, auf digitalem Wege künstliche mehr