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Ich will

Volkmar Glöckner über Hesekiel 34,16.

Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.

Hesekiel 34,16

„Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.“ – Was für eine Zusage, was für eine Willenserklärung?! Gott sagt: Ich will!

Das Volk Israel war politisch und geistlich am Ende. Die Truppen waren besiegt, das Land war besetzt, große Teile der Bevölkerung waren deportiert und in die babylonische Gefangenschaft geführt worden. Dort fühlten sie sich von Gott und Menschen verlassen. Gott hatte sein Volk aber nicht aufgegeben. Er hatte sie gestraft, um sie zu erziehen. Er hatte sie den Feinden ausgeliefert, damit sie spürten, wie es war, wenn Er seine Hand wegzog. Sie sollten erkennen: Wer Gott verlässt, wird Gottverlassenheit erleben. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Gottes Gericht sollte Israel zur Umkehr bringen. Gott wollte sein Volk retten, nicht vernichten.

Gott beruft  den Priester Hesekiel zum Propheten und spricht durch ihn zum Volk. Aus dem 34. Kapitel seines Prophetenbuches stammt die heutige Losung. In diesem Kapitel spricht Gott vor allem die politischen und geistlichen Führer Israels an. Für das Gericht Gottes sind vor allem sie verantwortlich. Sie haben in ihrem Dienst versagt. Anstatt wie gute Hirten ihre Herde zu weiden und zu versorgen, haben sie sie ausgebeutet und vernachlässigt. Anstatt sich für sie einzusetzen und sie zu schützen, haben sie nur den eigenen Vorteil im Blick gehabt und die Herde sich selbst und sogar den Feinden und Räubern überlassen.

Gottes Volk ist am Ende, verirrt und zerstreut und ausgeplündert – und verantwortlich sind ihre gottlosen Hirten!

Gott verspricht, die Sache nun selbst in die Hand zu nehmen und sich um sein Volk zu kümmern und die schlechten Hirten zu entmachten.

„Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.“

Es gibt Hoffnung. Es gibt Zukunft. Gott sagt: Ich will!

Und mitten in diesem prophetischen Kapitel taucht dann plötzlich eine Ankündigung auf, die Bibelleser hellhörig macht:

„Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll… Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein…“ Hesekiel 34, 23

Und plötzlich bekommt dieses alttestamentliche Wort eine Bedeutung für uns, die wir heute leben. Denn die Erfüllung dieser Ankündigung war und ist Jesus Christus, der von sich selbst sagte:

„Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe…Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich… Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“ Johannes 10, 11 + 14 + 27 +28

In Johannes 10 im Neuen Testament können wir das nachlesen.

Gott hat sich entschieden nicht nur das jüdische Volk zu retten, sondern alle Völker. Sein Erbarmen gilt nicht nur den Juden, sondern auch uns, den Heiden. Jesus ist der versprochene und von Gott selbst ausgewählte und bevollmächtigte Hirte für alle Menschen. Niemand muss mehr von Gott verlassen sein oder sich so fühlen. „Wer den Namen des Herrn Jesus Christus anruft, wird gerettet!“

Und alle Hirten dieser Welt, so klein oder groß die Herde auch sein mag, für die sie Verantwortung tragen, sollten wissen: Sie müssen sich einmal verantworten vor dem, der als der himmlische Hirte seine Menschenherde nie aus dem Blick verliert und der sich entschieden hat:

 „Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.“

 

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Kommentare (1)

Pfr i. R. Dietrich T. /

Sehr klar und tröstlich seelsorgerlich ermutigend. Danke!!