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Ruhm

Burkhard Theis über Römer 5,11.

Wir rühmen uns Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.

Römer 5,11

Wenn es ums Rühmen geht – na ja, in der Regel geht es dann um einen selbst. Dahinter steht oft die Angst, andere könnten meinen Anteil am Erfolg nicht so richtig und aus meinem Blickwinkel betrachtet, angemessen mitbekommen. „Ich möchte doch noch mal betonen, dass die Anfrage des Kunden zuerst bei mir landete und erst durch meine Vorschläge kam es wirklich zur Auftragserteilung!“ „Wie gut, dass ich der Kundenbeschwerde so intensiv nachgegangen bin, einen Rabatt ermöglicht habe, damit wir als Firma nicht noch viel mehr hätten erstatten müssen!“

Rühmen, sich selbst ins richtige Licht stellen, subjektiv, das ist ein Thema bei uns. Nicht nur bei öffentlich bekannten Verantwortlichen. Bei welcher frommen Veranstaltung waren die meisten Besucher? Welche Gemeinde bietet den besten Service? Und wer ist dafür vor allem verantwortlich? Ja, ich gebe zu, Lob zu bekommen für meinen Einsatz ist schön.

Und wenn der andere mehr gelobt wird, der m.E. gar nicht so viel zum Erfolg beigetragen hat, zumindest viel weniger als ich, dann bin ich sauer oder enttäuscht oder was auch immer.

Wir rühmen uns Gottes - sagt der Apostel Paulus und rückt das Geschehen um die Versöhnung in den Mittelpunkt. Das war allein Gottes Initiative durch Jesus Christus. Gottes Liebe allein war das Motiv der Sendung von Jesus, der Rechtfertigung durch den Tod von Jesus am Kreuz. Ich, Paulus, habe dazu nichts beigetragen. Ich, Paulus, habe eher noch versucht, als fanatischer Pharisäer Gottes Werk zu verhindern! Mir hat es gefallen, als Stephanus gesteinigt wurde! Ich hielt es für einen Dienst für Gott, die Christen zu verfolgen! Versöhnung und Rechtfertigung für die Heiden? Für die Nichtjuden?  Das konnte ich, Paulus, mir ganz und gar nicht vorstellen! Das passte nicht in meine Erwählungslehre und in meine Vorstellungen, wer zu Gottes Volk gehört! Nein, mir war der Gott verdächtig, der dem jüngeren umkehrenden Sohn auch noch mit offenen Armen entgegenläuft, der vom Schweinetrog kommt. Dieser versöhnende Vater, der ein Fest feiert mit ihm und ihm Feierkleider gibt und einen Siegelring, der ihn als Familienmitglied ausweist. Nein, so ein Gott, so ein Vater - den konnte ich lange Zeit nicht rühmen.

Aber heute rühme ich diesen Gott! Lobe diesen Gott, weil ich erkannt habe, wie falsch meine Verachtung und wie hochmütig meine Einstellung war gegenüber dem jüngeren Sohn, der so nach Schweinen roch.

Ich, Paulus, habe diese Versöhnung erfahren! Deren Feind ich war! Gegen die ich mich stemmte mit aller Kraft und mit meinem ganzen Einfluss!

Die Versöhnung durch Jesus Christus stellte Paulus und seine Mitarbeiter auf ein neues Fundament. Jetzt war er Kind Gottes durch die Versöhnung. Jetzt war er Mitarbeiter Gottes durch die Versöhnung. Jetzt war er seines Heils gewiss, denn ich bin gewiss…bekennt er später in Römer 8, dass ich mit Jesus Christus verbunden bin und bleibe und nichts wird mich trennen können von seiner Liebe. Versöhnung, die zur Gewissheit wird. Versöhnung durch Gottes Handeln, die zu einer Hoffnung wird, die zum Handeln fähig macht; die zum Tun des Evangeliums motiviert. Auf diesem Fundament wird ein Glaube möglich, der in der Liebe tätig ist. Und wo der Glaubende je länger, je mehr erkennt, wen er rühmen möchte. Gott allein, durch Jesus Christus!

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