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Unterscheidung

Dagmar Rohrbach über 1. Johannes 4,1.

Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind.

1. Johannes 4,1

Dank Internet sind wir heute bestens informiert, könnte man meinen. Aber immer klarer wird, dass die Informationen nicht unbedingt vertrauenswürdig sind. Fake news ist der Begriff dazu. Wie halten Sie es mit der Wahrheit? Alles, was Menschen nicht passt, wird gerne geleugnet oder verdreht. Wir nehmen lieber das als wahr, was unseren Vorstellungen entspricht. Heute scheint es beliebig viele Wahrheiten zu geben. Aber kann der Inhalt des christlichen Glaubens beliebig sein?

Schon im Anfang der christlichen Kirche gab es Prediger, die die Christen mit veränderter Botschaft für sich gewinnen wollten. Der anstößige Kreuzestod Jesu oder seine göttliche Natur wurden umgedeutet oder geleugnet. Den Aposteln lag es jedoch sehr am Herzen, dass die Christen sich nicht in die Irre führen ließen. Im 1. Johannesbrief 4,1 schreibt der Apostel: Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind. Die Christen werden also davor gewarnt, leichtgläubig jede Botschaft als von Gott anzunehmen. Da erheben sich für uns zwei Fragen: Wie kann ich prüfen? Und was bewahrt mich, verführt zu werden?

Prüfen kann ich nur mit dem Wort Gottes und der Hilfe des Heiligen Geistes. Wir können um seine göttliche Weisheit bitten. Sie allein kann uns vor zu schnellen Urteilen schützen. Wir haben den Vorteil gegenüber den Christen damals, dass wir die Bibel haben. Aber nutzen wir diesen Vorteil auch wirklich? Die Menschen in Beröa werden in der Apostelgeschichte gelobt, weil sie die unerhörte Botschaft des Paulus an den Schriften prüften. Sie haben sie nicht einfach akzeptiert, aber auch nicht gleich verworfen. Wichtig ist: das Zentrum unseres Glaubens ist und muss bleiben: Jesus Christus, der Sohn Gottes, für uns am Kreuz gestorben. In Nebensächlichkeiten werden Christen zu unterschiedlichen Erkenntnissen kommen. Entscheidend ist dabei, ob wir wirklich offen sind für Gottes Wahrheit. Auch entscheidend ist, welche Motive uns beim Prüfen leiten. Bin ich bereit, mich am Wort Gottes korrigieren zu lassen? Oder will ich nur Recht haben? Geht es um Stolz und Ehre? Überbewerte ich einen einzelnen Bibelvers oder achte ich auf die Gesamtbotschaft der Schrift? Es braucht da Demut und das Wissen, dass unser Erkennen Stückwerk ist.

Christen stehen auf zweierlei Weise in Gefahr: Sie können die christliche Freiheit zur Beliebigkeit verdrehen. Dann lebt man wie alle anderen auch. Oder sie wollen es besonders genau nehmen und werden gesetzlich. Um die biblische Wahrheit muss gerungen werden. Nicht die schnelle, oberflächliche Interpretation ist richtig.

Was bewahrt mich, verführt zu werden? Das ist die feste Bindung an Jesus Christus. Solch feste Bindung an Jesus Tag für Tag, die Konzentration auf ihn brauchen wir alle: die, die sich als überaus bibeltreu ansehen genauso wie die, die sich mehr am Zeitgeist ausrichten. Habe ich eine absolut sichere Theologie oder eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus?

 

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