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/ Wort zum Tag

Dankbarkeit

Ruth Bai-Pfeifer über Psalm 106,1.

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

Psalm 106,1

Sicher ist Ihnen der lange, sehr heiße Sommer immer noch in Erinnerung. Gewiss, dieser Sommer hatte ganz wunderbare Seiten. Aber es gab auch Schattenseiten. Bei uns in der Nähe von Zürich hat es über fünf Wochen lang nicht mehr geregnet. Die Seen und Flüsse erwärmten sich drastisch. Das Gras und der Mais auf den Feldern verdorrten. Die Bäume wechselten frühzeitig in den Herbstmodus und ihre Blätter fielen zu Boden. Weil es kein frisches Gras mehr gab, mussten die Bauern ihren Tieren Heu füttern, das  eigentlich für den Winter bestimmt war. Auch viele Menschen litten unter dieser Hitze. Das war eine besorgniserregende Jahrhundert-Dürre. Manch einer betete ernsthaft um Regen, auch wenn er es mit dem Beten sonst nicht so am Hut hatte. Als dann an einem Morgen ganz überraschend die ersten Regentropfen fielen, und es länger als nur fünf Minuten sanft geregnet hatte, sah man plötzlich viele fröhliche Gesichter. Ich beobachtete ein kleines, drei oder vier Jahre altes Mädchen: Es hüpfte in seinen Gummistiefeln in eine Pfütze, hielt die Händchen in die Luft, um den Regen zu spüren und jauchzte laut. Ich saß in meinem Auto und musste beim Anblick dieser Kleinen laut lachen.

Passt das nicht wunderbar zur heutigen Tageslosung? Sie lautet: Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

Dass es wieder regnete, war wirklich ein Grund, Gott zu danken. Wir haben aber noch viele andere Gründe, um Gott dankbar zu sein und seine Güte in unserem Leben zu sehen. Der Schreiber dieses Psalms nimmt uns in den folgenden Versen mit auf die längst vergangene Reise des Volkes Israel durch die Wüste. Er beschreibt, wie das Volk Gott immer wieder ungehorsam war, sich gegen ihn auflehnte und dadurch Schuld auf sich lud. Irgendwann schrien die Israeliten zu Gott und kehrten wieder zu ihm zurück. ER setzte seine Befreiungsaktion fort – trotz ihres Motzens. Als sie Gottes Eingreifen sahen, lobten und dankten sie Gott. Viel zu schnell vergaßen sie wieder, was Gott Gutes für sie getan hatte. Ihre Loblieder und ihre Anbetung verstummten. Und bei den nächsten Problemen lehnten sie sich wieder gegen ihren Gott auf.

Ist dieser Psalm nicht wie ein Spiegelbild für unser Verhalten? Auch wir erleben immer wieder Gottes Eingreifen, seine Wunder und Güte in unserem Leben. Aber so schnell ist wieder alles vergessen. Wenn Schwierigkeiten auftauchen – Krankheit, Sorgen mit den Kindern oder sonstige Notlagen –, wenn das Leben anders verläuft, als wir uns das vorgestellt haben, dann klagen wir Gott an. Wie oft meinen wir, nicht mehr glauben zu können, wenn Gott nicht so eingreift, wie wir das erwartet haben? Offensichtlich sind wir kein bisschen besser, als es das Volk Israel war.

Können wir aktiv etwas gegen dieses Verhaltensmuster tun? Ich glaube: Ja. Probieren Sie einmal folgendes Rezept aus: Beten Sie doch einfach mehrmals täglich, ganz egal wie es Ihnen geht – ob etwas gut läuft und oder ob Sie etwas nicht verstehen – den Vers 1 aus Psalm 106: Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.

Dieses Gebet wird Ihnen helfen, das Leben aus Gottes Perspektive zu sehen. Ja, es stimmt: Gott ist freundlich, und seine Güte währt ewiglich!

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