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Dan Peter über Apostelgeschichte 2,11

Die Menschen sprachen am Pfingsttag in Jerusalem: Wir hören sie in unsern Sprachen die großen Taten Gottes verkünden.

Apostelgeschichte 2,11

Es war alles auf Deutsch und ich habe trotzdem nichts verstanden.

Meine Frau hat das gesagt, als ich sie auf einen theologischen Kongress mitgenommen habe.
Ganz anders drückten sich die Menschen an Pfingsten in Jerusalem aus, als sie die vom Geist Gottes und großer Freude erfüllten Jünger gehört hatten. Sie sagten:

Wir hören sie in unseren Sprachen die großen Taten Gottes verkündigen.“ (Apostelgeschichte 2,11) - - Was war da passiert und was heißt das für uns heute?

Es herrschte Feststimmung in Jerusalem. Aus allen Gegenden und Völkern rund ums Mittelmeer sind fromme Menschen angereist. Sie wollten feiern. Sieben Wochen nach dem Passahfest beging man dort das Wochenfest. Da geht es um die Freude über das größte Geschenk Gottes, dass der Gott Israels seine gute Lebensordnung für alle Zeiten sprichwörtlich eingemeißelt hat. Er hat sie eingeritzt in die beiden Gesetzestafeln, die er dann Mose am Sinai überreicht hat. Das hat auch viele Menschen aus anderen Völkern angezogen, die sich dem jüdischen Glauben angeschlossen hatten.

Es herrschte bunte Vielfalt in der Heiligen Stadt, auch bei den Sprachen und Kulturen. Die Verständigung war natürlich mühsam. Viele konnten zwar einigermaßen griechisch, das war das damalige Englisch, aber Viele auch nicht. Aber nicht nur die Sprachen grenzten Viele aus, man ließ diese Menschen auch spüren, dass sie nicht ganz dazu gehörten. Man duldete sie, aber sie blieben Fremde und sie durften auch nicht an allem teilnehmen.

Das gibt es leider heute auch noch. Menschen sind doch interessiert am Glauben, sie kennen sich aber nicht so gut aus. Sie verhalten sich vielleicht auch etwas anders, als die Anderen in der Gemeinde, vielleicht sogar komisch. Und man lässt sie das dann spüren, nimmt sie nicht gleich an.

Aber zurück nach Jerusalem. Dort passierte etwas, das wir heute als das Pfingstwunder bezeichnen: Vom Geist Gottes und von großer Freude erfüllt, erzählten die ehemaligen Jünger, was sie mit Jesus erlebt hatten. Und Gott selbst übernahm die Übersetzung. Er ließ die Jünger in allen möglichen Sprachen sprechen und vor allem direkt in die Herzen der Menschen hinein, so dass diese verstanden, worum es ging, sodass sie es fassen konnten. Auch, dass sie ganz dazu gehörten. Gerade in unserer offenen Gesellschaft mit einer Vielzahl an Kulturen und Sprachen dürfen wir Christen mutiger sein und uns gegenseitig dazu ermuntern, auf Menschen zuzugehen, die uns nicht so gut verstehen. Noch nicht so gut verstehen. Aber wir trauen Gott eine Menge zu.

Ich wünsche mir mehr Christen, die in ihrer Haltung durch das Pfingstwunder neu erfüllt und beseelt werden. In ihrer Liebe zu anderen Menschen. In ihrem Mut, von Jesus zu erzählen. Keine komischen Geschichten, sondern das, was sie selber trägt und was sie einigermaßen verstanden haben.

Über was haben die Jünger damals  gesprochen? Über Jesus. Dass er die Erfüllung sei, von dem, was Mose und die Propheten angesagt haben. Auch, dass er nicht nur die Wunder getan hätte, sondern dass er gekreuzigt, getötet wurde. Nicht: Alles ist und alles wird gut. Der Sohn Gottes hat das erlitten, was auch andere hart in ihrem Leben durchmachen müssen. Er wurde nicht verstanden, er wurde abgelehnt, verstoßen, sogar mit einem Schein des Rechts umgebracht. Aber das konnte Gott nicht aufhalten, Jesus zum Retter der Menschen zu machen. Ganz im Gegenteil. Die Auferstehung von Jesus hat gezeigt: Selbst aus dem Tod kann Gott retten. Es gibt eine feste Hoffnung über dieses Leben hinaus.

Die Menschen damals haben es verstanden. Sie haben es vielleicht auch deshalb annehmen können, weil sie an den Jüngern gesehen haben: Das sind Leute wie wir.

Jede und jeder, der Gottes Ansprache mit seinen Ohren oder in seinem Herz hört und dazu ja sagt, der gehört ganz dazu. Ab sofort. So wie damals diese Menschen, denen Gott selbst sein gute Nachricht ins Herz hinein übersetzt hat.

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