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Auf wen kann ich mich verlassen?

Dorothee Döbler über Psalm 84,13.

HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!

Psalm 84,13

„Ich muss mich darauf verlassen können!“ Diesen Satz habe ich oft von meiner Mutter gehört. Sie sagte ihn z.B., wenn ich ihr aus dem Supermarkt etwas mitbringen sollte, was sie dringend zum Kochen brauchte. Oder wenn wir Übernachtungsbesuch bekamen und ich sollte das Gästezimmer schön herrichten.

Wenn ich meine Zusage nicht einhielt, hatte das Konsequenzen für sie: sie konnte nicht das Essen kochen, das sie sich vorgenommen hatte. Sie kam in Hektik, weil sie das Zimmer für den Besuch selbst noch herrichten musste... Oh doch, es war ihr schon sehr wichtig, dass sie sich auf mich verlassen konnte!

Wann bin ich verlässlich für andere? Ich bin es dann, wenn sie wissen, dass ich mich an meine Versprechen halte. Wenn sie wissen, mit meinem Versprechen übernehme ich auch die Verantwortung für eine Sache. Wenn sie wissen, sie können sich darauf verlassen, dass eine Aufgabe in guter Weise erfüllt wird. Wir wünschen uns alle Verlässlichkeit von unseren Mitmenschen, in den kleinen, alltäglichen, und noch mehr in den großen, lebensbestimmenden Dingen.

Aber auch das kennen wir: dass wir uns eben nicht auf unseren Mitmenschen verlassen können, dass der andere nicht gemacht hat, was er uns doch fest versprochen hat, dass er uns im Stich gelassen hat. „Verlass dich auf andere – und du bist verlassen!“ sagt der Volksmund.

„Wohl dem Menschen, der sich auf dich, Gott, verlässt“, hält der Psalmbeter dagegen. Es ist ihm abzuspüren, wie viel Wunderbares er mit Gott erlebt hat. Für ihn ist Gott Sonne und Schild, ist er Spender von Kraft, Gnade und Ehre. So erzählt er es im Psalm.

Darf ich das auch erfahren? Wenn ich mich auf Gott verlasse, dann bin ich bereit, ihm zu vertrauen. Ich vertraue darauf, dass mein Leben bei Gott in guten Händen ist. Der Apostel Paulus sagt im Brief an die römische Gemeinde: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott dienen, alle Dinge zum Besten dienen“ (Röm. 8, 28).

Alle Dinge zum Besten dienen? Ist das so? Erfahre ich in meinem Leben nicht auch oft genug, dass ich verletzt werde? Verlassen werde? Dass sich alles gegen mich zu kehren scheint? Gott zu vertrauen kann auch bedeuten, dass ich Tiefen in meinem Leben aushalten muss, dass ich Gott manchmal nicht wahrnehmen kann, dass mir sein Wirken nicht sichtbar ist. Gott zu vertrauen bedeutet, dass ich in meinem Herzen eine tiefe Gewissheit trage, dass Gott es gut mit mir meint und mein Leben zum Guten wenden wird. Das dürfen wir uns jeden Tag neu zusprechen und uns damit Mut machen, in jeder Lage Gott zu vertrauen und uns auf ihn zu verlassen.

HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!

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