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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Hartmut Bärend zu 2. Petrus 3, Vers 9.

Der Herr zögert nicht, die Verheißung zu erfüllen, wie einige meinen, sondern ist geduldig mit euch; er will nicht, dass einige zugrunde gehen, sondern vielmehr, dass alle den Weg der Umkehr einschlagen.

2. Petrus 3,9

Ich erinnere mich noch gut: Ich war vor Jahren mit einer Gruppe junger Erwachsener für 10 Tage in den Schweizer Alpen. An einem dieser Tage stand eine intensive Bergwanderung an. Nahezu alle wollten mitgehen; mir eigentlich unerfahrenem Wanderfreund war die Führung der Gruppe übertragen worden. Ich wusste nur eins: Ich wollte in dieser hochragenden und einsamen Bergwelt niemanden verlieren. Denn natürlich gab es schnell eine Kleingruppe, die mit kräftigen Schritten nach vorn lief; eine andere blieb etwas zurück, eine dritte war mehr und mehr hinten. Die Gesamtgruppe wurde immer mehr auseinandergezogen. Was konnte ich tun? Ich bat die, die ganz vorn liefen, stehenzubleiben und auf die zu warten, die ganz hinten waren. So haben wir von Zeit zu Zeit einfach Pausen eingelegt, damit auch die das Ziel erreichen konnten, die konditionell nicht so gut beieinander waren. Damit haben wir zwar länger gebraucht. Aber alle konnten wir die ersehnte Berghütte erreichen und es uns da oben wohl sein lassen.

Genau um so etwas geht es im Bibelwort für heute aus dem 2. Petrusbrief.  Da heißt es: Der Herr zögert nicht, die Verheißung zu erfüllen, wie einige meinen, sondern ist geduldig mit euch; er will nicht, dass einige zugrunde gehen, sondern vielmehr, dass alle den Weg der Umkehr einschlagen.
(2. Petrus 3,9)

In der Gemeinde, die Petrus vor Augen hatte, waren Menschen ungeduldig geworden. Ihnen war eingeprägt worden, dass die Wiederkunft Jesu Christi unmittelbar bevorstehe. Sie hatten das tief in sich aufgenommen und hofften auf den „lieben jüngsten Tag“, so hat es Martin Luther einmal gesagt. Auf den Tag, an dem Christus wiederkommt und sein Reich des Friedens bringt. Aber die Jahre vergingen, und es blieb alles beim Alten. Außerdem waren Leute in die Gemeinde eingedrungen, die einfach geleugnet haben, dass Christus wiederkommt. Stattdessen lebten sie schamlos in sexueller Freizügigkeit und zeigten sich regelrecht geldversessen. Die Gemeinde war tief verunsichert. Viele fragten sich: Hat das vielleicht alles nicht gestimmt mit der großen Verheißung?

Sicher haben die meisten von uns nicht diese Erwartung, dass die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorstünde. Für viele ist das Thema überhaupt fremd, obwohl sich an den biblischen Verheißungen nichts geändert hat. Darum ist es weiter wichtig, das große Ziel der Welt nicht aus den Augen zu verlieren und weiter in der lebendigen Hoffnung zu leben, die der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann einmal in die Worte gekleidet hat: „Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt.“

Aber, so sagt es unser Wort aus dem 2. Petrusbrief: Der Zeitpunkt liegt ganz bei Gott. Und der hat sich mit dieser Verzögerung der Wiederkunft Christi offenbar etwas gedacht. Er will einfach noch viel mehr Menschen davon überzeugen, dass es sinnvolles Leben nur geben kann, wenn Menschen zu ihm umkehren und ihr Leben dem lebendigen Herrn Jesus Christus anvertrauen. Er will auch die Letzten mitnehmen, damit sie alle in den Genuss des neuen Friedensreiches kommen. So, wie ich bei der Wanderung die Geduld aufbringen musste, auf die Letzten zu warten, damit alle das große Ziel erreichen.

Was ist das für ein Gott, der nicht will, dass auch nur einer zurückbleibt und zugrunde geht! Zwar hat auch Gottes Geduld einmal ein Ende. Aber bis dahin wartet er und hofft auf umkehrbereite Menschen. Das ist Liebe pur, dass Gott keinen aufgeben will. Dafür steht Jesus Christus mit seinem Weg ans Kreuz. Er ist der wiederkommende Herr. Es bleibt dabei: „Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt.“

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