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/ Wort zum Tag

Hilfe in aussichtsloser Lage

Thomas Eger über Psalm 3,9.

Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!

Psalm 3,9

Es ist eine heikle Situation, in der sich der König David da befindet. Versuchen Sie sich mal, sich in seine Lage zu versetzen: Ihr eigener Sohn hat gegen Sie geputscht und gewonnen. Ihr Leben ist in Gefahr. Sie müssen fliehen. Sie wissen nicht, wer von den Mächtigen des Volkes zu Ihnen halten wird und wer zu Ihrem Sohn. Jedenfalls befinden Sie sich auf der Verliererstraße. Sie haben menschlich gesehen den schwarzen Peter gezogen. Ihre Existenz ist ruiniert! Unterwegs auf der Flucht werden Sie auch noch angepöbelt von irgendwelchen Schreihälsen. Die verfluchen Sie und weiden sich an Ihrem Unglück!

Welche Gedanken hätten Sie da? Gegenüber Ihrem Sohn? Gegenüber diesen gehässigen Leuten? Und welche gegenüber Gott, dem Sie ja bisher in Ihrem Leben vertraut haben?

Jedenfalls käme bei mir da keine Freude auf! Dem Sohn gegenüber würden meine Gefühle traurig-wütend aufkochen. Den gehässigen Menschen würde ich die Pest an den Hals wünschen. Und Gott gegenüber? Mein Gebet zu ihm wäre in dieser Lage doch sehr von Enttäuschung und Vorwürfen bestimmt.

Und wie reagiert König David? Müsste er nicht auch vor Wut kochen? Das tut er aber scheinbar nicht. Nach meinem Empfinden reagiert er verhältnismäßig beherrscht. Er verflucht niemanden. Er macht auch Gott keine Vorwürfe. Er verarbeitet sein Erleben in einem Gebet, das er schriftlich verfasst. Das kann heute noch nachgelesen werden. Es ist der Psalm 3 in der Bibel. Da kommt keine Anklage gegen Gott vor. Im Gegenteil, David rechnet auch jetzt mit Gottes Beistand und Hilfe. Und sein Gebet schließt er ab mit einem Bekenntnis, mit einer grundsätzlichen Feststellung. Er schreibt: „Bei dem Herrn findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!“

Wie kann David in dieser aussichtslosen Lage so positiv denken? Wie kann sein Glaube an Gott dabei so stark bleiben? Das ist ein Geheimnis, welches sich nach menschlichem Denken nicht erklären lässt. Und trotzdem ist es da. Besser gesagt: Ist er da! Dieser Glaube an Gott, der durch Dick und Dünn hält, der auf den Höhen und in den Tiefen des Lebens fest bleibt. Über die Generationen hin, seit David lebte, gab es Menschen mit diesem starken Glauben. Und es gibt sie auch heute, in unserer Zeit.

Warum ist ihr Glaube so stark? Ich erlaube mir dazu einfach die Aussage: Weil Gott diesen Glauben, dieses Vertrauen an ihn ernst nimmt! Weil der Glaube an ihn keine Einbildung und damit keine Einbahnstraße ist! Gott stellt sich auf die Seite der Menschen, die ihm vertrauen. „Bei dem Herrn findet man Hilfe!“ Das ist eine klare Ansage. Wer Gott über sein Leben stellt, der stellt ihn auch über seine Probleme, über seine Nöte. Als David fliehen musste, wusste er noch nicht, wie alles ausgehen würde. Doch er vertraute seinem göttlichen Helfer. Und er überließ es Gott, wie er eingreifen sollte. Und Gott hatte bei David eingegriffen. Er wurde wieder König und sein rebellischer Sohn war der Verlierer.

David hat aber noch einen Nachsatz in seinem Gebet. Der heißt: „Gott, dein Segen komme über dein Volk!“ Das heißt doch, dass ein von Gott begleiteter und gesegneter Mensch noch einen Blick hat für die anderen. Selbst in größter Not kann er andere segnen. Besser gesagt: Er kann Gott um seinen Segen für die Menschen um ihn herum bitten! Denn von Gott gesegnete Menschen sind in der Lage, auch über große Probleme hinweg auf Gott zu schauen!

Das Sie das auch können, das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen!

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