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Demut

Eberhard Adam über 1. Petrus 5,5

Alle miteinander bekleidet euch mit Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

1. Petrus 5,5

Demut ein Kleid oder ein Anzug. Auf jeden Fall steht es so in der Lutherbibel, wir sollen uns mit Demut kleiden. Was bedeutet das denn? Wir sollen zuvorkommend und bescheiden sein. Auf jeden Fall sollen wir unsere Überheblichkeit ablegen. Gott hat was gegen Hochmut. Hochmut ist eine Haltung, die eine übertriebene Aufwertung der eigenen Person und Herablassung gegenüber anderen beinhaltet. Vielleicht geht es den meisten Menschen so wie mir, ich mag hochmütige Menschen nicht.

Nun muss ich allerdings achtgeben, dass ich nicht selbst hochmütig werde. Wenn ich mein vermeintliches Wissen allzu dick auftrage, empfinden andere das sicher als hochmütig. Und sie haben ja auch recht damit. Der Hochmütige kommt mit einer gewissen  Arroganz daher. Er ist scheinbar besser als andere.

Demut dagegen will uns nicht klein machen, sondern nur bescheiden. Der Demütige ist sich bewusst, dass er ein Beschenkter ist. Gerade als Christ sollte uns das ja bewusst sein. Alles, was wir haben, ist ein Geschenk. Natürlich kann ich mir Dinge aneignen, ich kann vieles lernen. Die Voraussetzungen dazu kann ich mir aber nicht selbst geben.

Mir fällt da eine kleine Geschichte ein, die wir einmal in der Schule gelesen haben. Es ist lange her, aber diese Geschichte hat sich mir eingeprägt. Ein Lehrer kommt mit seinem Sohn zu einem Schmied. Der Lehrer, der im Ort in hohem Ansehen stand, war sich seiner höheren Position durchaus bewusst und spielte sie auch aus. Der Sohn des Schmieds war in der Schule nicht eine so große Leuchte. Der Lehrer brachte das auch zur Sprache. Zudem meinte er, sein eigener Sohn, im gleichen Alter, sei doch viel schlauer. „Gut“, sagte der Schmied, „dann wollen wir das einmal prüfen.“ Beide Jungs wurden vor die Tür geschickt. Der Schmied erhitzte ein Stück Eisen nur so viel, dass es sich nicht verfärbte und warf es auf den Boden. Der Sohn des Lehrers wurde hereingerufen. Der Schmied bat ihn, ihm doch das Eisen aufzuheben. Gleich bückte sich der Junge und fasste das heiße Eisen an. Mit einem Aufschrei ließ er es gleich wieder fallen. Nun wurde der Sohn des Schmieds gerufen und bekam dieselbe Aufgabe. Der Junge bückte sich, spuckte auf das Eisen, nahm dann eine Zange und hob es auf. „Und“, fragte der Schmied, „welcher von den beiden Jungen ist schlauer?“

Hochmut meint, man sei durch eine gewisse Bildung besser als die anderen. Demut dagegen ist Begegnung auf Augenhöhe. Der Sohn des Lehrers und der Sohn des Schmieds waren beide schlau, jeder auf seine Weise.

Mutter Teresa hat einmal gesagt: „Demut ist Verzicht auf Überlegenheit.“ Sie hat recht. Deutlich wird dabei, Demut zeigt gerade nicht, dass wir dumm sind, sondern sie zeigt unsere Herzensbildung. Die Herzensbildung ist nicht mit der Schulbildung zu verwechseln. Es gibt Menschen, die ganz viel wissen, aber doch nicht wirklich gebildet sind. Wer Hochmut nötig hat, zeigt damit seine ganze Armseligkeit. Wirklich demütige Menschen sind der größte Schatz der Menschheit. Deshalb bitte ich Gott um diese Demut für mein Leben.

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