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Es kommt auf Gott an

Werner Hanschmann über 1. Mose 39,23

Der HERR war mit Josef, und was er tat, dazu gab der HERR Glück.

1. Mose 39,23

Ich kenne einen Studenten, der alle seine Prüfungen mit herausragenden Leistungen abschließt. Er absolviert sein Studium nicht nur in der Regelstudienzeit, sondern auch mit sehr guten Noten. Gründe dafür gibt es gleich mehrere: Er ist intelligent, fleißig, wird von zu Hause unterstützt und die Dozenten mögen ihn.

Josef ist ebenfalls erfolgreich. Er sitzt zwar im Gefängnis, aber er hat das Vertrauen des Gefängnisdirektors gewonnen. Er überträgt ihm Aufgaben, die Josef sehr gut löst. Was sind die Gründe dafür? Ist es, wie bei dem Studenten, seine Intelligenz? Ist er einfach gut im Organisieren?

Der Bibelvers gibt eine andere Antwort. Der Grund für Josefs Erfolg liegt bei Gott. Er segnet, was Josef tut.

Auf alten Fachwerkhäusern steht manchmal der Satz: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Dahinter steht die Überzeugung: Es kommt auf Gott an, es kommt darauf an, was er gelingen oder scheitern lässt.

Hier stoßen wir Menschen auf eine Wahrheit, die vielen vermutlich nicht gefällt. Sie lautet: „Mensch, du hast nicht alles in der Hand. Du bist von Gott abhängig.“

Sehen wir uns den Studenten noch einmal an: „Wem verdankt er seine Intelligenz? Ist es sein Verdienst, dass er vom Elternhaus unterstützt wird, die Professoren fair mit ihm umgehen? Trotz seines Fleißes ist er auf viele Faktoren angewiesen, auf die er kaum Einfluss hat. Bei Josef ist es nicht anders. Er macht, was er kann und trotzdem kann er nur sehr begrenzt beeinflussen, ob sein Handeln erfolgreich ist. Er erlebt, wie Etliches in seinem Leben nicht nur gelingt, sondern auch scheitert. Allein der Aufenthalt im Gefängnis führt ihm das täglich vor Augen.

Wir Menschen sind von Gott abhängig. Wenn wir erfolgreich sind, kann uns das auf zwei wichtige Erkenntnisse hinweisen: Das Erste, dass wir danken und damit ausdrücken: Es ist uns viel geschenkt worden. Der dankende Mensch entdeckt sich als Beschenkten. Er muss nicht auf eigene Faust leben, sondern bekommt eine Ahnung davon, dass es einen guten Vater im Himmel gibt, der für die Menschen sorgt. So kann er gelassen leben.

Das Zweite, was Menschen daraus lernen, dass sie von Gott abhängig sind, ist Demut. „Ich bin nicht der Herr über alles. Das ist ein Anderer. Ich habe nicht alles im Griff. Das hat ein Anderer.

Josef ist erfolgreich, aber er kennt auch das Scheitern. Das soll den Menschen Mut geben, die am Misserfolg leiden. Es ist nicht unbedingt ihr Versagen, wenn etwas nicht gelingt. Josef muss lernen, dass im Leben nicht alles wie erträumt läuft.

Dabei stellt er fest: Gott ist bei mir, wenn es gut geht, aber auch, wenn es nicht läuft. Gott ist nicht nur im Palast, sondern auch im Gefängnis. Josefs Leben gibt den Erfolglosen Mut und lehrt die Erfolgreichen Demut.

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