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/ Wort zum Tag

Freundschaft mit Jesus

Silke Stattaus über 1. Thessalonicher 5,9

Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus.

1. Thessalonicher 5,9

„Wozu sind wir bestimmt?“ Über diese Frage denkt Paulus mit der jungen Gemeinde in Thessaloniki nach. Ich stelle sie mir auch? Wozu bin ich bestimmt?

Da gibt es erst einmal die ganz praktischen Dinge, die mich ausmachen als Ehefrau und Mutter. Dann mein Beruf und Ehrenamt. Und meine persönlichen Beziehungen in Freundschaften und christlicher Gemeinde. Auch die täglichen Aufgaben machen etwas von meiner Lebensbestimmung aus. Aber ist das alles?

In dem Abschnitt, aus dem unser Tages-Vers stammt, befasst sich Paulus mit dem „Tag des Herrn“. Also dem Tag, an dem Jesus sichtbar auf diese Welt kommt. Christen glauben daran und freuen sich darauf. Wirklich?

Mal ehrlich, so richtig vorstellen kann ich mir das nicht. Und was ich mir nicht vorstellen kann, das macht mir Angst. So kann Paulus mich mit seinen Worten nicht wirklich beruhigen. Allerdings: Beruhigen will er ja auch erst einmal nicht: Er mahnt uns, mit wachen Augen diesem Tag entgegen zu gehen. Und er hat gleich ein paar praktische Tipps zur Hand, wie das aussehen kann:

  • Wir sollen wachen und nicht schlafen – wobei damit nicht der nächtliche, sondern der geistliche Schlaf gemeint ist.
  • Wir sollen nüchtern sein und uns nicht mit Drogen berauschen.
  • Wir sollen uns mit den Möglichkeiten bewaffnen, die unsere Seele schützen. Auch hier sind nicht Pistolen oder kugelsichere Westen gemeint. Sondern Paulus erinnert mit drei Schlagworten an den Schutz, den das Wort Gottes bietet: Glaube, Liebe, Hoffnung.

Ich frage mich: Trägt das wirklich durch am Tag des Herrn?

Mir fällt die Trauerfeier einer alten Tante ein, die mich vor einigen Monaten tief bewegt hat. Tante Anneliese war viele Jahre ihres Lebens Leiterin eines christlichen Kinderheims. Eine Krebserkrankung, die allen medizinischen Behandlungen trotzte, bescherte ihr nach Ausbrauch nur noch ein gutes halbes Jahr. Dieses halbe Jahr aber hat sie sich mit ihrer Familie auf den Tag vorbereitet, an dem sie Jesus begegnen wird. Und dann kam dieser Tag. Was für ein Geschenk in aller Trauer, dass Tante Anneliese in den Armen ihrer beiden Schwestern ihr Leben auf dieser Erde beenden darf.

Zur Trauerfeier ist die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele sind gekommen, die sie liebten und schätzten. Wir hören, dass sie eine Frau war, die Gastfreundschaft lebte. Von den vielen Kindern, die bei ihr im Heim ein Zuhause gefunden haben. Wir hören, dass sie jede ihrer Lebensgeschichten kannte und sie auch als Erwachsene nie aus dem Blick und aus ihrem Herzen verloren hat. Sie liebte ihre Arbeit und sah es als Privileg, dafür auch noch Geld zu bekommen.

Tante Anneliese hat durch ihr Leben Menschen zu Jesus eingeladen. Sie hat ihren Glauben im ganz normalen Leben gelebt. Sie hat gebetet und andere beten gelehrt. Sie hat sich den Segen Gottes nicht nur im Gottesdienst zusprechen lassen, sondern ihn auch anderen zugesprochen.

Als ich sie kurz vor ihrem Tod frage, was sie im Himmel erwartet, da sagt sie von Krankheit gezeichnet, aber mit leuchtenden Augen: „...dass ich ohne Fragen mit Jesus Freundschaft leben kann!“

Freundschaft mit Jesus leben. Ich weiß, dass sie das schon hier und jetzt getan hat, auch mit den Fragen, die ihr das Leben stellte. Freundschaft mit Jesus – für Tante Anneliese eine Lebensbestimmung die durchgetragen hat.

Was rät Paulus seiner jungen Gemeinde in Thessaloniki in punkto Lebensbestimmung? Seid wach und nüchtern, glaubt, liebt und hofft! Und er verheißt, dass all das schon hier und jetzt der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit Jesus ist.

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