Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Anlehnen, statt auflehnen

Andrea Hoppstädter über Josua 22,29

Das sei ferne von uns, dass wir uns auflehnen gegen den HERRN und uns heute von ihm abwenden.

Josua 22,29

Falls Sie gerade ein Kind durch das Trotzalter oder die Pubertät begleiten, brauchen Sie Durchhaltevermögen. Denn diese jungen Menschen proben gerade mit Ausdauer ihr Durchsetzungsvermögen. Und damit erfahren Sie hautnah, was Auflehnung heißt. In diesen beiden Phasen lehnen sich die Heranwachsenden bekanntlich mehr oder weniger gegen alles Mögliche auf. Und das ist auch wichtig, um die eigene Identität zu finden.

Dass der Mensch die Fähigkeit besitzt sich aufzulehnen ist aber nicht nur in diesen Entwicklungsphasen wichtig, sondern an anderen Stellen sogar mitunter lebensnotwendig – und zwar dort, wo Unrecht geschieht. Der gesunde Mensch wird sich dem Unrecht nicht widerstandslos unterwerfen – schon gar nicht, wo er seine innere oder äußere Freiheit bedroht sieht. So kann sich in einem Unrechtsstaat eine ganze Widerstandsbewegung bilden. Sich an entsprechenden Stellen aufzulehnen ist also notwendig und gehört zu unserem Lebensschutz im Großen wie im Kleinen.

Aber wir alle kennen auch Situationen, wo wir uns mit unserer Auflehnung selbst geschadet haben. Denn durch meine Auflehnung kann ich mir auch Gutes entgehen lassen. Und wo sich der Mensch gegen Gott auflehnt schadet er sich immer selbst. In der Bibel finden wir viele Beispiele dazu. Aber wir finden umgekehrt auch Beispiele, wo Menschen sich weigerten Gott ungehorsam zu sein oder sich gegen ihn aufzulehnen. So gaben die Oststämme Israels ihren Bruderstämmen, die sich westlich des Jordans angesiedelt hatten folgende Antwort:

Das sei ferne von uns, dass wir uns auflehnen gegen den HERRN und uns heute von ihm abwenden.

Es stand nämlich der Vorwurf im Raum, dass sich die Oststämme mit dem Bau eines zusätzlichen Altars an Gott versündigt hätten. Dies konnte jedoch geklärt werden, denn der Altar wurde nur zum Denkmal und nicht zum Opfern errichtet. Somit wiesen die Oststämme eine Auflehnung gegen Gott in dieser Sache weit von sich.

Nun steckt jedoch das Streben sich gegen Gott aufzulehnen in unserer menschlichen Natur. Seit der ersten großen Auflehnung gegen Gott am Anfang der Menschheitsgeschichte haftet es uns an. Was für ein Glück, dass Gott den Menschen, obwohl er sich gegen ihn auflehnt, nicht ablehnt. Im Gegenteil: ER tat alles, damit der Mensch sich wieder bei IHM anlehnen kann. Gott wusste, dass es gut für uns ist, wenn sich unsere Seele bei Ihm anlehnt, anstatt dass sie sich gegen Ihn auflehnt.

Gottes Sohn trug die Folgen unserer Auflehnung ans Kreuz auf Golgatha. So hat er die Voraussetzung geschaffen, dass der Mensch sich nun wieder bei Gott anlehnen kann, um Halt und Geborgenheit zu finden.

Haben Sie, lieber Hörer, dieses Angebot schon für sich angenommen? Vielleicht haben Sie auch schon längst Ihren Halt bei Gott gefunden. Aber Sie kämpfen gerade mit der Versuchung sich in einer bestimmten Sache gegen Gott aufzulehnen. Gerade, wo das der Fall ist, wünsche ich Ihnen die Erfahrung, dass Sie sich auch diesbezüglich bei Gott anlehnen können und ihr Herz darüber zur Ruhe kommt.

Und schaffe ich es nicht aus eigener Kraft, dass ich das Auflehnen durch ein Anlehnen tausche, so darf ich Gott im Gebet um Hilfe bitten. Denn auch über allen unbeantworteten Fragen und Zweifeln und wo Gott uns unbegreiflich erscheint, will Er uns Halt und Geborgenheit geben – und das nicht nur im Leben, sondern auch im Sterben.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.