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/ Wort zum Tag

Eine Trostgeschichte für Jesusleute

Franziska Stocker-Schwarz über Johannes 21,3–4

Die Jünger stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer.

Johannes 21,3–4

„Die ganze Nacht durchmachen…“ Das kann man sehr unterschiedlich erleben. Vielleicht haben Sie sich früher mal eine ganze Nacht lang unterhalten. Sie spürten nicht, wie die Zeit verging. Oder Sie haben die ganze Nacht durchgetanzt? Die Zeit verging wie im Flug.

„Die ganze Nacht durchmachen…“ Das kann auch heißen: Stunde um Stunde zu zählen. Zäh schleppt sich Viertelstunde um Viertelstunde dahin. Und man sehnt den Morgen herbei. Ich erinnere mich noch intensiv daran, wie es mir in langen Krankenhausnächten erging.

Im heutigen Bibelwort heißt es folgendermaßen: „Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts.“ Die Fischer hatten die ganze Nacht durchgearbeitet, durchgefischt und nichts gefangen.

Wer waren diese Fischer? Wir hören große Namen im Bibeltext. Petrus und Thomas und Nathanael. Wir vernehmen  einen berühmten Ort: Den See Genezareth.

Indem diese Namen hier genannt werden, klingen und schwingen viele Untertöne mit. Petrus – der Menschenfischer und der erste Bischof von Rom. Thomas, der Zwilling und Zweifler. Nathanael – einer der ersten Jünger Jesu, vom Herrn berufen. Der See – der Ort vieler Machttaten Jesu!

Als neuen Akkord erklingen dann die nächsten Worte des Bibeltextes:

„Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer.“

Wie Jesus sich dann seinen ersten Jüngern zuwendet, wurde zur Trostgeschichte für viele Jesusleute.

Er, der auferstandene Herr, fragt nämlich nach ihrem Ergehen: „Kinder, habt Ihr nichts zu essen?“ Also, „Seid Ihr nicht hungrig – nach solch einer langen Nacht?“

Er, der von Gott Bevollmächtigte, gibt einen neuen Auftrag: „Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden!“ Die Jünger sollen nochmals den Versuch des Fischens unternehmen!

So zeigt uns diese biblische Geschichte, dass das Leben der Jünger von Gott ganz umfangen ist. Gott sieht, was Menschen körperlich brauchen. Der Leib des Menschen ist nicht unwichtig. Leib und Seele gehören zusammen. Es wird deutlich, dass mit ihm, Jesus Christus, dem Heiland und Herrn, menschliches Leben eine noch nicht gekannte Fülle und Tiefe erhält.

Ein volles Netz, aus der Tiefe des Sees gezogen, wird in der Gegenwart Gottes geschenkt.

Das kann auch uns heute trösten: Ob auch schlimme Nächte uns plagen, hier gibt es eine Hilfe. In der Gemeinschaft mit anderen, die um Jesus versammelt sind, können wir das Ufer des Morgens erreichen.

Als ich vor vielen Jahren wirklich dem Tode nahe und sehr geschwächt wochenlang im Krankenhaus lag, durchlebte ich die vielen nächtlichen Stunden. Die Lichter der Stadt, das Schlagen der Kirchturmglocken gaben mir Orientierung. Tagsüber war es oft nur der schwache Radiosender, der mich auf der Isolierstation über den Fortschritt der Stunden informierte. Zum langen Beten war ich zu schwach. Nur Stoßgebete gingen von meinen Lippen. Aber da waren andere, die für mich in dieser harten Zeit eintraten. In diese Gemeinschaft konnte ich mich fallen lassen. Sie trugen mich durch diese Nacht der Krankheit hindurch. Und am Morgen – mit anbrechender Genesung – spürte ich die Gegenwart des lebendigen Gottes tiefer als zuvor. Seine Macht, die Kraft seiner Worte waren in Tiefe und in Fülle vorhanden.

Dies alles schwingt jetzt noch mit. Das alles klingt jetzt noch nach.

„Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es aber Morgen war, stand Jesus am Ufer.“

Was auch Ihre Nacht, Ihre Enttäuschung, Ihr Frust sein mag! Es gilt. Die Gemeinschaft der Christen birgt die Gegenwart des lebendigen Herrn. Er, der lebendige Gott, kann es auch heute schenken, dass er unser vergebliches Mühen in einen reichen Erfolg verwandelt. Durch die Macht seines Wortes geschehen auch heute noch Wunder. Gottes Gegenwart wünsche ich Ihnen!

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