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Eine Offensive für Gott

Ulrich Ahrens über 5. Mose 10,17

Der HERR, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, starke und furchtbare Gott, der kein Ansehen der Person kennt und keine Bestechung annimmt.

5. Mose 10,17

Gehören Sie zu denen, die aufmerksam unsere gesellschaftlichen Veränderungen beobachten?

Dann wird ihnen nicht entgehen, wie alles das, was einen christlichen Anstrich hat, mehr und mehr beiseitegeschoben wird. Es sind ganz andere Kräfte, die unsere Gesellschaft bestimmen und prägen wollen.

Das mag einen Christen hin und wieder verzagen lassen, wenn man mit seiner Ansicht oder mit seinem Rat, der durch die Bibel geprägt ist, nicht mehr durchdringt, nicht mehr gern gehört wird. Neuen Mut möchte uns ein Bibelvers machen. Er steht im 5. Buch Mose, Kapitel 10, Vers 17. Es ist ein Satz aus der Rede des Mose, die dieser gehalten hat an sein Volk Israel.

Anlass dieser sehr langen Rede war, dass einerseits das Volk kurz davor stand, endlich in das versprochene Land der Väter einzuwandern. Andererseits wusste Mose, der langjährige Leiter  des Volkes, der es aus der Sklaverei in Ägypten heraus und durch die Wüste hindurch geleitet hatte, dass er selbst dieses herrliche Land nicht würde erleben dürfen. Gott hatte es ihm verwehrt. So verabschiedet sich Mose mit dieser Rede an das Volk von seinem Amt als Leiter.

Er fasst noch einmal die ganze bisher erlebte Geschichte zusammen. Vor allem aber verpflichtet er das Volk Israel noch einmal neu auf das Gebot seines Gottes. Denn Mose weiß: das Volk wandert ja nicht in unbewohnte Landstriche ein. Sie werden dort mit anderen Völkern in Kontakt kommen, die anderen Göttern dienen. Und dies in recht beeindruckender Weise.

Das Volk lebte seinen Glauben an den Gott der Väter. Es vertraute dem Gott, der sich als stärker erwiesen hat als die Macht der Ägypter. Es hatte auch sein Wort, seine Gebote, die ihm Hilfe und Richtschnur zu einem Leben waren, das sich treu an Gott hielt. Doch dies alles steht in der Gefahr, durch die großartigen Kultfeiern der anderen, durch deren Pomp, auf die Seite gedrängt zu werden. Ganz schnell kommt man sich da klein und unscheinbar vor.

Lebt es sich mit der Religion der anderen nicht erfolgreicher?  Ist es nicht an der Zeit, auf anderes zu vertrauen statt auf das Althergebrachte? Gegen solche Verzagtheit stellt sich Mose, indem er darauf aufmerksam macht: „Denn der HERR, euer Gott, ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, starke und furchtbare Gott, der kein Ansehen der Person kennt und keine Bestechung annimmt“  (5.Mose 10,17 Zürcher Bibel).

Mit diesen Worten möchte Mose zum einen das Volk darin gewiss machen, wem es sich zu verdanken hat, wem es gehört und wem es dient. Zum anderen möchte Mose das Volk zu einem offensiv gelebten Glauben herausfordern. Zwei Motive des Mose, die bis heute hochaktuell sind. Denn wo immer wir dazu neigen, als Christen zu verzagen angesichts der Entwicklungen in der Gesellschaft – hier hören wir, dass es für Verzagtheit nicht einen Grund gibt.

Denn nur ein einziger steht über allen anderen, die sich stark und mächtig nennen, es aber überhaupt nicht sind. Nur ein einziger lässt sich durch menschliche Anstrengungen nicht beeindrucken.

Denn er ist der, der von sich aus die Menschen gesucht und in seine Gemeinschaft gezogen hat. Weil er sie liebt und weil er sich selber treu ist. Diesem Gott dürfen sie gehören! Diesem Gott, der über allem steht und jenseits von allem ist, was sich Menschen religiös ausdenken. Er hat sie als Volk zu sich gezogen.

Was immer ihnen begegnen wird, wodurch auch immer sie sich klein und unscheinbar vorkommen mögen im Meer der Völker – mit ihrem Gott sind sie auf der Seite dessen, der alle Macht hat. Dies dürfen wir bis heute im Glauben ebenso fassen. Nicht die vermeintlich Starken in der Welt und die Lautsprecher in der Gesellschaft sind durch Gottes Gnade beschenkt. Sondern die, die es im Glauben entdecken , wer dieser Gott und Vater Jesu Christi ist.

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