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Gottes Trost zur rechten Zeit

Bernd Bierbaum über 1. Petrus 5,10

Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.

1. Petrus 5,10

Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1.Petr.5,10

Achtzehn Jahre zuvor hatte ich in Paderborn bei einer Jugendevangelisationswoche gepredigt. Eine ganze Woche lang und am vorletzten Abend auch über Noah. Die Jugendlichen hörten aufmerksam zu. Dann sagte ich, dass alle, die an der Arche mitarbeiteten – auch die Subunternehmer – selbst auch in der Arche sein müssten, wenn sie gerettet werden wollten. Ausnahmslos.

Der gastgebende Pastor sprang auf und nahm mich öffentlich auseinander – theologisch, menschlich usw. Und dass alles, so wie ich es sagen würde, überhaupt nicht stimme. Au weia! Aber es wurde immer noch schlimmer. Die Jugendlichen guckten verlegen hin und her. Als der Abend schließlich vorbei war und ich wegfuhr, überlegte ich mir sehr ernsthaft, ob ich am nächsten Tag überhaupt wiederkommen sollte. Ich tat es und dachte zum Schluss: „Das war wohl voll daneben.“

Ich hatte die ganze Geschichte fast vergessen. Da kam einer unserer Studenten aus Berlin zurück und bestellte mir einen herzlichen Gruß von einer bestimmten Frau. Ich sagte: „Ich kenne die Frau nicht und habe den Namen noch nie gehört.“ – „Ja“, meinte er und lachte dabei, „das kann ich mir denken. Sie ist an einem Abend in Paderborn zum Glauben gekommen, als du über Noah und die Arche gepredigt hast.“ An den Abend erinnerte ich mich jetzt wieder. Und ob! Und antwortete: „Das kann doch gar nicht angehen, dass an einem solchen Abend noch jemand zum Glauben kommt.“ – „Doch, so ist es gewesen. Und diese Frau lässt dir die herzlichsten Grüße bestellen.“

Diese Nachricht brauchte ich dringend. Es ging mir schlecht. Die Gemeindesituation war erbärmlich. Nicht dass keine Leute kämen, die Kirche war voll. Aber es war so viel Widerstand und Durcheinander da. Es war einfach schrecklich. Ich dachte, dass alles sowieso keinen Sinn mehr habe, und hätte am liebsten gekündigt. Sollten sie doch ihren Kram alleine machen. Und in dieser Situation erreichte mich der Gruß dieser Frau.

Ich merkte, was ich für einen Gott habe. Er passt auf uns auf, auch wenn es uns schlecht geht. Er kann auch die unmöglichsten Situationen benutzen, um uns zu trösten.

Und die Zeit, die wir leiden, ist wirklich nur eine kleine Zeit. Er richtet uns auf, er stärkt, kräftigt und gründet. Da bekommt das auf einmal auch einen Sinn mit der ewigen Herrlichkeit. Darauf kann man sich freuen. Auch dann, wenn es äußerlich drunter und drüber geht. Und zu dieser Herrlichkeit hat uns der Gott aller Gnade berufen. Aber in Christus! Denn ohne ihn wären wir auch in der Leidenszeit alleine.

An diesem Tag lernte ich eine geistliche Lektion. Das war wirklich Gottes Trost zur rechten Zeit. Und es war nicht nur Trost. Es war auch Gottes Zeitplan, der mich staunen ließ. Wie hat er das nur hingekriegt? Natürlich wünschte ich mir manchmal, dass er eher eingreifen würde. Ich habe auch nicht verstanden, warum ich achtzehn Jahre warten musste.

Aber ich muss auch nicht alles verstehen. Wo steht das geschrieben? Ich hatte gelernt, dass Gott immer für mich da ist. Dass er immer auf mich aufpasst. Ganz fürsorglich! Dass es nicht eine Zeit gibt, an der er in Christus mir nicht zur Seite ist. Was für ein großartiger Gott! Ich hatte wieder Mut bekommen und die Arbeit machte wieder richtig Spaß.

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