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Geheilt!

Daniel Benne über Apostelgeschichte 3,8

Der Gelähmte sprang auf, konnte stehen und gehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.

Apostelgeschichte 3,8

Einmal im Jahr gibt es bei uns einen Jungschar – Ausflug. Beliebtes Ziel hierfür ist ein Indoor-Spielplatz. Das ist meist eine ehemalige Tennishalle: in der große Klettergerüste und Trampolins aufgebaut sind. Die Kinder sind auf der Fahrt ganz aufgeregt. Das Ziel wird schon von weitem mit großem Jubel begrüßt. Vor Ort gibt‘s dann kein Halten mehr. Die Kinder stürmen in die Halle: mit großer Freude werden alle Geräte angeschaut. Und natürlich ausprobiert. Auf den Trampolins wird jubelnd herum gehüft. Von allen Seiten werden wir Mitarbeiter gerufen: „Guck mal hier!“ Oder „Schau mal, was ich für einen tollen Salto springen kann!“ Für uns Mitarbeiter ist das richtig schön, diese große Begeisterung der Kinder mitzuerleben. Und: na klar – wir müssen dann auch mithüpfen. Kinder lassen ihrer Freude freien Lauf. Bei Erwachsenen sieht man das seltener. Vielleicht noch nach großen Siegen im Sport. Aber sonst?

Der Gelähmte in der Apostelgeschichte war ein Erwachsener. Was sollte also sein kindliches Herumspringen hier? Dazu noch im Tempel... Der Mann war schon von Geburt an gelähmt gewesen. Täglich ist er zum Tempeleingang getragen worden. Das war sein Highlight des Tages – zumindest für ein paar Stunden unter Menschen zu kommen.

Wobei: wenn man sich vorstellt, wie er unten am Boden sitzt. Und die Passanten huschen mit ihren Blicken über ihn hinweg – dann war er im wahrsten Sinne des Wortes „unter“ den Menschen. Auf einer ganz niedrigen Stufe.

Das war sein Alltag. Das war sein Leben: dort sitzen und auf ein paar Almosen hoffen. Almosen hat er sich auch von den beiden Aposteln Petrus und Johannes erhofft, die da gerade vorbei kamen. Petrus fordert den Gelähmten auf: „Sieh mich an!“ Erwartungsfroh schaut der Gelähmte Petrus an. Er hat darauf gehofft, dass Petrus ihm jetzt etwas Geld gibt. Doch Petrus erklärt ihm: „Geld hab ich nicht. Stattdessen möchte ich Dir etwas anderes geben: Im Namen von Jesus von Nazareth sage ich Dir: steh auf und geh!“

Petrus hilft ihm hoch. In dem Moment bekommen seine Gelenke Kraft. Er kann zum ersten Mal in seinem Leben auf eigenen Füßen stehen. Wenn man bedenkt, dass er die Welt bisher nur von unten her kannte – also aus seiner Sitzposition am Boden, dann entdeckt er nun eine völlig neue Perspektive. Die Freude darüber war so groß, dass er angefangen hat, herum zu hüfen und sich zu bewegen. In der Apostelgeschichte hört sich das so an: „Der Gelähmte sprang auf, konnte stehen und gehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.

Auf einmal hatte er alle Möglichkeiten. Er konnte arbeiten gehen, richtig Geld verdienen, selbst für seinen Unterhalt sorgen. Und war nicht mehr darauf angewiesen, dass ihn andere von A nach B tragen.

Falls es Ihnen gerade ähnlich geht wie dem Gelähmten. Und Sie auch körperlich oder seelisch am Boden liegen: dann wünsche ich Ihnen diesen erwartungsfrohen Blick nach oben auf Jesus Christus. Wir sollen und dürfen Jesus Großes zutrauen. Jesus kann Wunder tun und gesund machen. Vielleicht ist das das Größte, was Sie sich wünschen. Aber wenn Jesus Ihnen Menschen zur Seite stellt, die sich zu Ihnen herabbeugen in Ihrer Not. Die Ihnen darin beistehen und Gesellschaft leisten, dann ist das vielleicht fast genauso viel wert wie eine körperliche Heilung. Weil das der Seele gut tut.

Wenn Sie dagegen jemanden besuchen, der krank ist, oder einen, der unter seiner Einsamkeit leidet, dann werden diese Menschen vielleicht keine körperlichen Jubelsprünge machen können. Aber ihr Herz ist dann oft voll von Jubel. Wenn Sie so jemandem Gesellschaft leisten, lässt das sein Herz höher schlagen. Und das ist dann für Sie ähnlich schön mitzuerleben, wie wenn man Kinder auf dem Indoor-Spielplatz in ihrer Freude erlebt.

 

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