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/ Wort zum Tag

Sich ausrichten auf Gott

Herbert Laupichler über 1. Samuel 7,3

Richtet euer Herz zu dem HERRN und dient ihm allein.

1. Samuel 7,3

Richtiger Frieden herrschte eigentlich selten zwischen dem Volk Israel und den Philistern. Auch in den Tagen des Propheten Samuel gab es immer wieder Krieg zwischen diesen Völkern, den die Philister oft für sich entschieden. Um anschließend das Volk Israel zu unterdrücken. In solch einer Zeit der tiefen Depression wird Samuel erwachsen, ein Mann, der auf den HERRN hört, und bereit ist, auch seinen Willen zu tun. Und der hält jetzt eine Rede an das Volk. Vielleicht ist es sogar seine erste Amtshandlung als Richter und Prophet in Israel.

Er beginnt mit den Worten: „Wenn ihr von ganzem Herzen zum HERRN zurückkehren wollt, dann entfernt die fremden Götter aus eurer Mitte und die Astarten und richtet eure Herzen auf den HERRN und dient ihm allein, damit er euch rettet aus der Hand der Philister.“

Da hatte sich etwas zwischen dem HERRN und dem Volk Israel geschoben. Fremde Götter wurden angebetet. Natürlich wurde der HERR auch weiter verehrt. Die Befreiung aus Ägypten, die Reise durch die Wüste und die Einnahme des Landes Kanaan hatte man durchaus nicht vergessen. Aber parallel hatten sich auch die Götter der Nachbarvölker breitgemacht. Doch so etwas macht Gott nicht mit. Und das wussten die Menschen in Israel. Schließlich hatte Gott schon in den zehn Geboten angeordnet: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

Aber Gott lässt sein Volk nicht einfach so laufen. Immer wieder will er sie auf den richtigen Weg bringen. In der Zeit des Propheten Samuel scheinbar mit Erfolg. Denn auch diese Aussage findet sich vorher im 1. Samuelbuch: „Und das ganze Haus Israel hielt zum HERRN.“ Da kann Samuel dann mit seiner Ansage ansetzen. Er nennt die Ursache, warum es dem Volk unter den Philistern so schlecht geht. Und fordert sie auf, die fremden Götter auf den Müll zu werfen. Um dann wieder Gott allein in den Mittelpunkt ihrer Gottesdienste zu stellen. Und um friedlich mit den Nachbarn leben zu können.

Samuel fordert die Menschen in Israel auf, ihre Herzen wieder neu auf Gott auszurichten. Wobei mit Herz in der Sprache der Bibel immer das ganze menschliche Sein gemeint ist.

Demnach hat das Herz etwas mit unserem Denken zu tun, mit unserem Willen, aber auch mit unseren Gefühlen. Und im Herzen werden auch Entscheidungen getroffen.

„Richtet euer Herz zu dem Herrn und dient ihm allein“, 1. Samuel 7,3. Das muss Samuel den Menschen in Israel sagen.

Unwillkürlich musste ich dabei an unsere alte Personenwaage denken. So eine mit Zeiger und einem Rädchen dran zum Justieren. Und jeder, der sie benutzte, hat erst einmal an diesem Rädchen gedreht. Das war im Prinzip ja auch richtig. Denn bei einer mechanischen Waage verschiebt sich schon mal der 0-Punkt. Durch Wärme und Kälte oder auch durch einen Standortwechsel. Der Zeiger musste also auf den Ursprung zurück gestellt werden.

Ich denke, auch die Beziehung zu Gott müssen wir Christen immer wieder neu justieren. Immer wieder neu ausrichten.

Denn vieles kann sich im Laufe der Zeit zwischen Gott und mir schieben. Das muss noch nicht einmal etwas Böses sein. Das kann sogar von der Gesellschaft um uns herum anerkannt sein. Und ich denke dabei an das aufteilen der uns von Gott geschenkten Zeit. Wer zum Beispiel viel Zeit für seinen Beruf reserviert, gilt als fleißig, als vorbildlich. Und stolz trägt derjenige seinen übervollen Terminkalender vor sich her.

Ganz schleichend schiebt sich dann etwas zwischen mir und Gott und nimmt einen Platz neben ihm ein. Und das kann eben vieles sein, nicht nur die Arbeitszeit. Finden sie deshalb doch selbst heraus, was das vielleicht in ihrem Leben ist. Und ich bin sicher, Gott wird ihnen dabei helfen.

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