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Ich bin gefragt

Hans-Georg Filker über Johannes 1,29

Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!

Johannes 1,29

Diese Situation haben wir alle wahrscheinlich schon einmal erlebt: man hat gerade über jemanden geredet und plötzlich taucht er leibhaftig vor einem auf.

So ist es Johannes dem Täufer in Galiläa, das ist eine Gegend im Norden Israels, vor knapp 2000 Jahren ergangen. Dieser Johannes hatte sich als wortgewaltiger Bußprediger einen Namen gemacht. Er hatte ausgesprochen, was Sache ist und nicht – wie viele andere – drum herum gedruckst. Er nannte Übelstände beim Namen und rief zur Neubesinnung, ja zu einer Umkehr auf. Und erstaunlicherweise: er wurde gehört, man konnte geradezu von einem durchschlagenden Erfolg reden. Die Leute strömten in Scharen zu ihm, aus der Nähe und aus der Ferne. Bis nach Jerusalem hatte es sich herum gesprochen.

Es gibt solche Situationen  in der Geschichte, wo die Menschen Lügen und Halbwahrheiten satt haben, nicht nur in Bezug auf andere, sondern auch im eigenen Leben. Es gibt Situationen im Leben, wo klar wird: Ich bin gefragt,  ich muss jetzt etwas tun. Ich muss umkehren. Es reicht nicht zu klagen und Forderungen an andere zu stellen, an die Politik zum Beispiel, oder an die Kirche, oder wer auch immer dann etwas tun sollte oder müsste. Das bringt nicht weiter.

Ich bin gefragt.

Ich muss mich bewegen. Ich bewege mich und verlasse die ausgetretenen, vertrauten Pfade. Ich kehre um. Suche neue Orientierung.  Und - da kenne ich mich gut genug – nicht nur als kleiner moralischer Anfall auf meiner bequemen Couch. Es geht nicht um eine spirituelle Wellnesserfahrung. Es geht um einen ernsthaften Schritt zur Erneuerung.

Damals sind die Leute losgezogen, raus an den Jordan, zu Johannes. Sie haben es sich was kosten lassen. Hier am Fluss predigte und taufte er. Und den Leuten war es nicht peinlich, ihre Sünden öffentlich einzugestehen und mit dem Empfang der Taufe durch Johannes das zu bezeugen“.  Es ist hilfreich, diesen Schritt zu gehen.

Auch wenn dieser Johannes etwas  befremdlich wirkt, ein merkwürdiger, alternativer Typ ist.

Die ganze Taufbewegung war natürlich auch den theologischen Autoritäten nicht entgangen. Sie kamen zur Inspektion vorbei. „Sag mal, hältst du dich eigentlich für den Messias, den verheißenen Retter Israels, auf den wir alle seit langem warten?“

Die Antwort des Johannes ist bescheiden. Die ganze Publicity, der Erfolg des Zulaufs der Massen ist ihm offensichtlich nicht zu Kopf gestiegen. Er schlachtet das nicht aus, um noch mehr Aufmerksamkeit für seine gute Sache zu bekommen. Wohltuend.

Seine Standard Antwort: „Es kommt einer, der ist größer als ich. Dem kann ich nicht das Wasser reichen“.

Stellen wir uns vor: Genau in diesem Moment geht „Jesus von Nazareth“ vorbei. Ein Mensch wie jeder andere. Ein Mensch wie jeder andere?

Johannes legt nach:  „Der da – Jesus – trägt die Schuld der Welt, die ich nur ansprechen kann. Der ist der, der die Lösung, die Er-Lösung bringt!“ In der Sprache, die seine jüdischen Zuhörer verstehen lautet das: ‚Siehe, das ist Gottes Lamm, das die Sünde der Welt trägt‘. „Dem müsst ihr folgen, der  hat mehr zu sagen und zu bringen hat als alle Aufrufe und Appelle zur Umkehr, auch meine.“

Johannes der Täufer verweist auf Jesus. Jesus:  seine Worte, seine Geschichte dürfen wir bis heute in den Blick nehmen. Das ist heilsam für unser Leben. Und voller Überraschungen. Nicht nur weil er, Jesus, sich tatsächlich einmal von Johannes das Wasser reichen lässt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wichtig ist, wie Ihre Geschichte mit Jesus weitergeht.

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