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/ Wort zum Tag

Ein unmöglicher Auftrag

Silke Stattaus über 1. Mose 6,22

Die Losung für den heutigen Tag fordert mich heraus. „Noah tat ALLES, was ihm Gott gebot.“ Wie vorbildlich ist das denn? Nicht, dass Noah nur Gott reden hört, er gehorcht ihm auch. Und das nicht nur ein bisschen, sondern in allem.

Das muss ich mir genauer anschauen. Da ist Noah, der mindestens 500 Jahre auf dem Rücken hat. Jedenfalls wird er uns so vorgestellt. Er hat drei Söhne und ein stattliches Geschlechtsregister. Ein Blick auf seine Herkunft zeigt mir, dass er nicht von schlechten Eltern abstammt. Das wichtige aber ist, er kennt Gott und folgt ihm. Er ist gehorsam und das in einer Zeit, in der die Menschen nicht mehr nach Gott fragen. Wir lesen, dass es dem Schöpfer leidtut, dass er überhaupt Menschen geschaffen hat. Bis auf Noah eben. Über den freut er sich. Und darum sucht er auch ihn aus, um mit ihm einen großen Plan zu verwirklichen.

Mitten bei der Arbeit bekommt Noah einen seltsamen Auftrag von Gott. Er soll ein Schiff bauen. Dann erklärt Gott ihm den Grund. Die Menschen sind ungehorsam, lehnen sich gegen ihn auf und wollen von ihm nichts wissen. Darum sollen sie sterben. Aber Noah will er retten - samt seiner Familie und allen Tieren. Danach konkretisiert er seine Arbeitsanweisung mit dem Bauplan für die Arche. Und was macht Noah? Er macht sich einfach an die Arbeit. Mitten im Sommer - und von Wasser weit und breit keine Spur.

Ich staune. Hat der Mann mitgedacht? Sowas geht doch eigentlich gar nicht. Wieso ein Schiff in einer Gegend, wo das Wasser knapp ist? Kein Wunder, dass er die Spötter auf seiner Seite hat. Aber Noah scheint das alles nicht zu stören. Jedenfalls steht davon nichts in der Bibel.

Also, mit rechten Dingen kann das doch nicht zugehen. Womit aber dann?

„Noah tat alles, was ihm Gott gebot...“. Er war also ein frommer Mann, und das nicht erst seit dem Tag, an dem er den Auftrag erhielt, ein Schiff zu bauen. Er lebte in einer engen Beziehung zu Gott und tat, was dieser von ihm erwartete. Gott sah, dass Noah im Kleinen treu war.

Damit qualifizierte er sich für einen großen Auftrag. Und der war richtig groß- und ziemlich ungewöhnlich: Auf plattem Land ein Schiff bauen.

Gibt’s solche Aufträge eigentlich auch in meinem Leben? Ich überlege. Ja klar, da fällt mir etwas ein. Zugegeben, nicht ganz so spektakulär. Aber es gab eine Zeit, in der ich mich gefragt habe: Höre ich in meinem stressigen Job auf, um mich ehrenamtlich intensiver zu engagieren- oder bleibe ich? Damals half mir ein Kärtchen, das mir jemand unbemerkt zukommen ließ. Darauf stand: „Hoffen heißt, den Sprung ins Ungewisse wagen und sich Gott ganz überlassen.“ Mir war sofort klar, dass Gott zu mir spricht. Aber sollte ich wirklich den sicheren Job aufgeben und auf einige hundert Euro im Monat verzichten? Diese Entscheidung fiel mir schwer. Nach manchen Gesprächen habe ich gekündigt und bis heute keinen Tag davon bereut. Wir haben danach Gottes Treue an vielen Stellen erfahren.

Stimmt also, solche unlogischen Entscheidungen gibt’s bis heute. Sie sehen wahrscheinlich ein bisschen anders aus, als bei Noah. Aber bei Gott sind die unmöglichsten Aufforderungen eben möglich.

Noah erlebt, wie er, seine Familie und alle seine Tiere gerettet werden. Am Ende dieser Aktion bekommt er das Versprechen von Gott: „Nie wieder wird eine Sintflut das Leben auf der Erde vernichten. Als Zeichen setze ich meinen Bogen in die Wolken.“

Dieser Regenbogen erinnert mich, so oft ich ihn sehe, daran, dass mit Gott Unmögliches möglich werden kann. Und Noahs Gehorsam ermutigt mich, Gott in diesen Unmöglichkeiten zu vertrauen.

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