Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Allein Gott

Ruth Bai-Pfeifer über Jesaja 8,19

Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müsst die Totengeister und Beschwörer befragen, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen?

Jesaja 8,19

Das Lutherjahr 2017 rückt immer näher. Viele Feierlichkeiten sind geplant. Durch Predigten, Vorträge, Musicals, Freilichtspiele, das Zitieren von Lutherschriften, Reisen nach Wittenberg, Besichtigungen der Wartburg und von anderen Lutherstätten, sollen möglichst viele Menschen wieder mit dem Reformationsgedanken von damals in Berührung kommen. Vor 500 Jahren begann die Reformation. Die Hauptanliegen von Martin Luther kann man kurz mit seinen vier »Allein« umschreiben: „Allein durch die Gnade – allein der Herr – allein durch Glauben – allein die Heilige Schrift!“ Nichts anderes sollte uns Christen wichtiger sein. Die Lehre der katholischen Kirche hatte die damaligen Christen in eine andere Richtung gelenkt. Sie mussten Almosen geben, um Erlösung ihrer Schuld zu erlangen; sie beteten zu ihren Heiligen und beteten sogar für das Heil der Verstorbenen. Nicht erstaunlich, sie konnten ja die Bibel nicht in ihrer Sprache lesen – es gab sie nur in Latein. So machten sich viele Irrlehren breit. Luther wollte die Gläubigen wieder daran erinnern, dass allein Gottes Gnade, der Glaube an Gott, Gott allein und das Wort Gottes entscheidend waren für das Leben eines Christen. Diese Erkenntnis von Martin Luther war vor 500 Jahren von enormer Wichtigkeit. Und wir tun auch heute gut daran, uns immer wieder auf die vier »Allein« von Luther zu besinnen.

So ähnlich wie die Zeit vor und während der Reformation müssen wir uns die Zeit vorstellen, in die der Prophet Jesaja unsere heutige Bibellese aus Jesaja 8,19 hinein rief. Es war eine Zeit, in der das Volk Israel überall Hilfe suchte, nur nicht bei dem lebendigen Gott. Die Israeliten hörten auf Menschen, die ihnen falsche Ratschläge gaben, obwohl sie es besser hätten wissen sollen. Das Volk suchte sogar Hilfe bei Toten und bei Wahrsagern und betete Götzen an. Gott wollte das nicht. Und so beauftragte er Jesaja, dem halsstarrigen und irregeleiteten Volk ein Prophetenwort zu sagen:
Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müsst die Totengeister und Beschwörer befragen, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen?
Die Übersetzung Hoffnung für alle zitiert diese Bibelstelle noch viel lebendiger und klarer:
Die Leute lehnen das Wort des Herrn ab. Sie suchen lieber Rat bei Menschen, die mit den Geistern der Verstorbenen Verbindung aufnehmen, oder sie befragen Wahrsager, die geheimnisvoll flüstern und murmeln. Wenn sie auch euch dazu verführen wollen, dann entgegnet: ‚Warum wendet ihr euch nicht eurem Gott zu?’

Wie oft suchen Menschen auch in unserer Zeit irgendwo Hilfe, nur nicht bei Gott. Sei es bei einer Krankheit, einer Naturkatastrophe, bei Schulden oder einem Todesfall. Die Esoterik, Wahrsagerei, Glaube an Steine und Totenkult blühen heute wie im tiefsten Mittelalter und zur Zeit Jesajas. Viele Menschen suchen dort Hilfe. All diese Praktiken sind Gott aber ein Gräuel. Er will, dass wir unsere Hoffnung auf ihn allein setzen. Es ist unsere Entscheidung, worauf wir vertrauen. Aber wir müssen auch die Folgen tragen, die aus unserm Aberglauben resultieren. Dagegen dürfen wir als Glaubende wissen:
„Unsere Hilfe kommt allein von dem Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat.“ Deshalb gilt: „Allein durch die Gnade – allein der Herr – allein durch Glauben – allein die Heilige Schrift!“

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.