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Gottes Wort trifft ins Schwarze

Horst Marquardt über Psalm 119,14

Herr, ich freue mich über den Weg, den deine Mahnungen zeigen, wie über großen Reichtum.

Psalm 119,14

Wer gern christliche Lebensbilder liest oder hört, wird häufig auf Formulierungen stoßen wie: „Als ich dieses Bibelwort hörte, wusste ich, dass ich gemeint sei.“ Andere berichten, dass sie bei ihrer Lektüre immer wieder auf bestimmte Bibelstellen stießen. Sie hätten dadurch Gottes Reden gehört. Wer so etwas zu berichten weiß, lässt in der Regel erkennen, wie froh ihn diese oder jene biblische Aussage gemacht hat. Manche Bibelleser kamen auf diese Weise zu unerwarteten Entscheidungen, die für ihr Leben sehr ausschlaggebend wurden. Wer solche Erfahrungen gemacht hat, versteht den Dichter vom Psalm 119, der in einer Fülle gewichtiger Aussagen auch diesen Satz spricht: „Herr ich freue mich über den Weg, den deine Mahnungen zeigen, wie über großen Reichtum.“

Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain (1835-1910) begegnete einem Mann, der sich über die Bibel beklagte. Da bekäme man Sätze zu lesen, die doch wirklich unverständlich und oft ärgerlich seien. Der Dichter hörte sich die Beschwerde an und schwieg ein paar Atemzüge und antwortete dann bedächtig: „Mir bereiten nicht die unverständlichen Bibelstellen Bauchschmerzen, sondern diejenigen, die ich verstehe.“

Diese Erfahrung mit Worten der Bibel ist wohl keinem Bibelleser fremd. Wenn man die Worte der Bibel an sich herankommen lässt, dann treffen sie wie Pfeile. Dann muss man sich stellen. Wer das tut, wird entdecken, wie wahr das Wort Gottes ist, auch wenn es zurecht weist, was recht schmerzlich sein kann. Letztlich aber ist es immer hilfreich auf Gottes Wort zu hören. Diese Erfahrung hat der Psalmdichter auch gemacht. Wie könnte er sonst sagen: „Herr, ich freue mich über den Weg, den deine Mahnungen zeigen, wie über großen Reichtum.“

Das wird auch in unseren Tagen wortwörtlich erfahren. Der Leiter der jordanischen Bibelgesellschaft berichtet zum Beispiel in der kürzlich erschienenen Sondernummer des „Bibelreport“ von einer Begegnung mit irakischen Christen, die er im Flüchtlingszentrum traf. Es beeindruckte ihn, dass die Menschen nicht so sehr nach materiellen Hilfsgütern verlangen als vielmehr nach Bibeln. Als er einen Flüchtling fragte, warum es für ihn so wichtig sei eine Bibel zu bekommen, sagte der: „Wir haben alles im Irak zurückgelassen - für Christus. Wie können wir etwas Wertvolles haben als sein Wort?“

„Herr, ich freue mich über den Weg, den deine Mahnungen zeigen, wie über großen Reichtum.“ Ich erinnere mich einiger Besuche in Ländern des früheren sogenannten Ostblocks. Ich besuchte manche christliche Versammlung und war immer wieder beeindruckt. Zu Gottesdiensten und Bibelstunden brachten alle die eine besaßen, ihre Bibel mit. Aufmerksam verfolgten sie, ob sich der Predigende an den Text hielt. Ich habe manchmal gedacht: die Freude, die Christen im Osten beim Lesen des Wortes Gottes haben, diese Freude wünsche ich mir für uns hier im Westen auch.

Wie kam es zu diesem Glauben des Beters? Er hat Gott in seinem Wort von ganzem Herzen gesucht (V.10). Er erbat göttlichen Beistand, um nicht vom Worte Gottes abzuweichen, Sein Wunsch war, Gottes Wort im Herzen zu halten, um so davor bewahrt zu werden zu sündigen (V.11). Er war gewillt sich von Gott belehren zu lassen. Er wiederholte laut, was er gelernt hat. Für einen gläubigen Menschen eigentlich selbstverständlich - oder? Wer diese Verse bewusst auf sich wirken lässt, entdeckt möglicherweise jedoch, wie viel er noch lernen kann. Der Rat des Beters ist beherzigenswert: „Ich will über deine Gebote nachdenken und mich an deine Wege halten“ (V.15)

Ich wünsche Ihnen eine große innere Bereitschaft sich treu mit der Bibel, dem Wort Gottes, zu beschäftigen. Sicher können dann auch Sie sagen: „Herr, ich freue mich über den Weg, den deine Mahnungen zeigen, wie über großen Reichtum.“

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

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