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/ Wort zum Tag

Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?

Bernd Densky über Römer 8,32.

Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?

Römer 8,32

Jauchze und rühme, du Tochter Zion; denn der Heilige Israels ist groß bei dir!

Jesaja 12,6

Heute ist Reformationstag.  Der Tag, an dem Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Schlosskirche in Wittenberg genagelt haben soll. „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt,“ so lautete eine der Parolen des Dominikanermönchs Johann Tetzel, der den Anlass für Luthers Thesenanschlag gab. Luther setzt seine Thesen gegen den Ablass dagegen. So heißt es in These eins: „Wenn unser Herr und Meister Jesus Christus sagt: „Tut Buße“, so will er, dass das ganze Leben seiner Gläubigen auf Erden eine stete Buße sein soll.“ – oder in These 36: „Ein jeder Christ, der über seine Sünden wahre Reue empfindet, hat vollkommene Vergebung von Strafe und Schuld zu erwarten, auch ohne Ablassbrief.“

Luthers Frage damals: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ Die Antwort, die er gefunden hat, leuchtet im neutestamentlichen Lehrtext von heute auf. In Römer 8, Vers 32 heißt es: „Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ In These 37 heißt es bei Martin Luther: „Ein jeder wahrhaftige Christ, er sei lebend oder tot, ist teilhaftig aller geistlichen Güter Christi und der Kirche durch Gottes Geschenk, auch ohne Ablassbrief.“ Und in der berühmten These 62 formuliert Luther: „Der wahre Schatz der Kirche aber ist das heilige Evangelium der Herrlichkeit und Gnade Gottes.“

Wer sich kirchlich engagiert, der hat mitbekommen, dass es im Vorfeld eine lange Auseinandersetzung um das Reformationsjubiläum 2017 gab. Was für die einen Anlass zum Feiern gibt, das ist für die anderen Grund und Ursache der Kirchenspaltung. Mit der Reformation ist die Zeit der Konfessionalisierung – sprich: der Bekenntniskirchen – angebrochen. Wie viele christliche Konfessionen und Denominationen gibt es inzwischen? Wie viele davon haben jede für sich veranschlagt, dass sie allein den wahren und rettenden Glauben verkünden und lehren. Manche der Bekenntniskirchen beanspruchen das heute immer noch.

In unserem Land arbeiten die christlichen Kirchen in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen – ACK - zusammen. Die Grundlage ist der Glaube an Jesus Christus. Im Paragraph eins der Satzung der ACK heißt es: „Sie (scil. die Mitgliedskirchen der ACK) bekennen den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland und trachten darum, gemeinsam zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Ich sehe in der Satzung der ACK den heutigen Bibeltext durchschimmern: „Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ Ich höre auch die These 62 von Martin Luther erklingen: „Der wahre Schatz der Kirche aber ist das heilige Evangelium der Herrlichkeit und Gnade Gottes.“

Die Kirchen in Deutschland haben sich darauf verständigt, das Reformationsjubiläum als Christusfest zu feiern. Dank und Anbetung, dafür dass Gott uns in Jesus Christus versöhnt und reich gemacht hat, ist im Christusfest genauso enthalten, wie die Klage, das Schuldbekenntnis und die Bitte um Versöhnung und Heilung. Das heutige Bibelwort lädt uns ein, den Reichtum neu zu entdecken, mit dem uns Gott im Kreuzestod seines Sohnes, Jesus Christus, beschenkt hat. Lothar Kosse drückt das in einem Anbetungslied so aus:

Jesus, du allein bist genug, du bist alles für mich.
Jesus, öffne mein Herz, lass mich sehn und verstehn, dass du mich liebst.
Komm und fülle mein Herz. Gib mir neu deinen Geist.
Du bist unser Gott, der Heilung bringt, Licht des Lebens, das das Dunkel durchdringt.
Jesus, du allein bist genug, du bist alles für mich.

Ich wünsche Ihnen an diesem Tag, dass sie den Reichtum der Liebe Gottes in Jesus Christus für sich wieder neu entdecken.

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