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Seid fröhlich in Hoffnung!

Lothar Leese über Römer 12,12

Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.

Römer 12,12

Neulich las ich von interessanten Inschriften einiger Kirchenglocken. In den Glockenkranz von drei Glocken ist jeweils ein Aufruf eingeprägt, den Paulus in Römer 12, 12 zusammengefasst hat: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet“. Drei Eigenschaften in drei verschiedenen Situationen: Fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Der Dreiklang dieser Kirchenglocken weist auf drei Bereiche des Lebens eines Christen hin. Wer diesen Dreiklang hört und in sein Herz dringen lässt, der hat einen stimmigen Grundakkord für seinen Glauben. Mit diesem Dreiklang des Glaubens wird unsere Beziehung zu Jesus Christus trotz wechselnder Tonarten und Dissonanzen, trotz wechselhafter Ereignisse und Erfahrungen fest bleiben. Und um das geht es doch letztlich in unserem Leben als Christen, dass wir nicht nur den Aufruf hören, sondern den Ruf auch umsetzen und ihn leben. Schauen wir uns diesen Dreiklang genauer an:

1.         Seid fröhlich in Hoffnung

Ein Bekannter von mir verabschiedet sich oft mit dem Zuruf: „Bleib fröhlich“! Er setzt damit also voraus, dass ich fröhlich bin und es auch bleiben soll.  Im Römerbrief heißt es hier nicht nur „Seid fröhlich“, sondern „seid fröhlich in Hoffnung“. Damit wird der Grund zum Fröhlichsein genannt. Die Hoffnung der Christen meint nicht ein allgemein menschliches Hoffen. Unsere Hoffnung hat einen Namen: Jesus. Er ist der Grund unserer Hoffnung. Er wohnt durch den Glauben in unseren Herzen. Deshalb kann Paulus sagen: „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kol. 1,27). Mehr Hoffnung geht nicht. Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt, diese Hoffnung stirbt nie. So können wir schon jetzt unser Leben mit Jesus und durch Jesus gestalten und gehen in froher Erwartung auf den wiederkommenden Herrn zu. Diese Vorfreude ist unabhängig von meiner momentanen Situation. Diese bleibende Freude wird auch nicht von Bedrängnissen erdrückt.

2.         Geduldig in Trübsal

Das ist der zweite Ton in diesem Dreiklang. Was Luther mit Trübsal übersetzt hat, meint die Erfahrung, bedrängt zu werden. Niemand möchte in Bedrängnis geraten, aber das können wir uns nicht aussuchen. Die Hilfsorganisation Open Doors führt 50 Länder auf, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Ihre Broschüre zeigt Gesichter der Verfolgung, erschütternde Berichte und bewegende Zeugnisse von Christen, die durchbuchstabieren, was das heißt, „geduldig in Trübsal“ zu sein. In unserem Land und in der westlichen Welt werden in der Regel keine Christen verfolgt, aber wer sich klar zu Jesus bekennt, kann auch hier in Bedrängnis geraten, vielleicht gemobbt werden in der Schulklasse oder am Arbeitsplatz oder sogar in der eigenen Familie. Da gilt es, standhaft zu bleiben. Dabei hilft sicherlich der dritte Ton des Dreiklangs:

3.         Beharrlich im Gebet

Gerade in herausfordernden Situationen ist es wichtig, dass wir dran bleiben im Gebet. Deshalb ist regelmäßiges Beten wichtig. Auch hier gilt die allgemeine Beobachtung: „Alles, was nicht regelmäßig geschieht, geschieht in der Regel mäßig.“ Manch einer ist vielleicht versucht, mit dem Beten aufzuhören, wenn er alleine steht und die Hilfe ausbleibt. Deshalb ist es umso wichtiger, gemeinsam zu beten. Von den ersten Christen lesen wir in der Apostelgeschichte, dass sie das gemeinsame Gebet regelmäßig und intensiv praktizierten. Der Bibelausleger Adolf Pohl sagt in diesem Zusammenhang: „Gemeinsames Beten ist Merkmal einer glaubenden Gemeinde. Wo nicht mehr gebetet wird, wird nicht mehr geglaubt.“ -

Übrigens, alle drei Aufforderungen aus dem Römerbrief stehen in der Mehrzahl. Ich denke, das ist auch ein Hinweis darauf, dass dieser Dreiklang auch gelingen kann, wenn wir als Christen die Gemeinschaft suchen. Da bleibt einer standhaft in der Bedrängnis, eine andere erinnert fröhlich an die Hoffnung, während man gemeinsam dran bleibt am Gebet.

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