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Groß und wunderbar sind Gottes Werke

Manfred Bittighofer über Offenbarung 15,3.

"Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott!"

Offenbarung 15,3

„Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott!“. Wenn Sie dieses Wort aus Offenbarung 15 Vers 3 so hören, dann mögen Einwände kommen - angesichts persönlicher Erfahrungen und weltweiter Entwicklungen. Wenn wir den Zusammenhang jedoch bedenken, in dem dieses Wort steht, dann bekommt es ein ganz besonderes Gewicht. Inmitten der Beschreibung von schrecklichen Plagen, die über die Menschheit kommen, sieht Johannes die Schar derer, die „durchgekommen“ sind. Zukünftiges wird berichtet als geschähe das jetzt - geradezu als Ermutigung: Gott behält den Sieg - trotz aller Bedrohungen und großer Angst.
Ja, „groß und wunderbar sind deine Werke!“ Das erinnert mich an einen Leuchtturm, der dem Seefahrer in Nacht und Sturm das Ziel anzeigt. Wir wissen, dass der helle Lichtstrahl von einigen Sekunden völliger Dunkelheit unterbrochen wird und gerade das signalisiert den richtigen Kurs. So durchzieht ein geheimnisvoller Wechsel zwischen Licht und Dunkel auch das, was Johannes in der Offenbarung schreibt. Und wir kennen doch auch dunkle Phasen: Erfahrungen der Einsamkeit, die Hoffnungen zunichte machen. Erfahrungen der Hilflosigkeit bei schwerer Erkrankung. Erfahrungen der Sinnlosigkeit, wenn der Tod zupacken darf. Erfahrungen der Ohnmacht angesichts von Bedrohungen, denen wir ausgesetzt sind und bleiben.

Das alles wird nicht beiseite geschoben. Aber so, wie beim Leuchtturm das Licht auch in den dunklen Phasen nicht verloschen ist, so kommt uns hier dieses hoffnungvolle, stärkende Wort entgegen: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott!“ Er trägt durch, er bringt ans Ziel!

Im Zusammenhang eines Siegesliedes steht der Bibelvers. Johannes erinnert an das Jubellied Moses und Mirjams nach der Rettung vor den Verfolgern. Nachdem das Volk Israel das Ufer erreichte, befreit vom Zugriff derer, die sie drangsalierten, erschöpft von den Strapazen, die hinter ihnen lagen, stimmten sie ihr Loblied an, um den zu ehren, dem sie Rettung und Sieg verdanken.

Und dieses Lied in Erinnerung an die Befreiung aus Knechtschaft und Unterdrückung wurde von Generation zu Generation immer wieder neu gesungen.                                                                                                             

Johannes fügt dem Siegeslied Moses und Mirjams das „Lied des Lammes“ hinzu. Und das ist der Jubel über das „wunderbare Werk“ der Befreiung von der Macht des Todes durch die Auferstehung Jesu Christi. Das „Lied des Lammes“ ist das Siegeslied über den Tod. Es ist das Loblied eines befreiten Lebens, mag da kommen, was da will. Johannes „sieht“ bereits die Sängerinnen und Sänger dieses Liedes, obwohl er selbst wenig Anlaß hat, Loblieder anzustimmen. Darum: keine Resignation - trotz allem, was uns rätselhaft erscheint, was bedrückend über uns kommen mag und ungelöst bleibt. Vergessen wir dabei nicht, es wie beim Leuchtturm ist: die dunklen Phasen bleiben nicht aus, aber sie werden überstrahlt vom Licht, das stärker ist als die Nacht und das verlässliche Orientierung gibt. Es ist wirklich so: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott!“ Darauf können wir vertrauen.

 

 

 

 

 

 

 

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