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Frohe Botschaft für Trauernde

Friedhelm Geiß über Markus 16,9-10.

Als Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und Leid trugen und weinten.

Markus 16,9–10

Vor mir in meinem Arbeitszimmer steht schon seit vielen Jahren mein Auferstehungskreuz. Immer wieder ruht mein Blick auf diesem Kreuz, nein besser auf dem Auferstandenen. In schlichten Linien ist Jesus als der Auferstandene auf dem Hintergrund des Kreuzes in Lindenholz eingeschnitzt und es ist mir, als hätten sich die Schnitzrillen auch in mein Herz eingegraben. Wie oft schon wurde für mich dieses Symbol zu einem Trost für mein Leben.  Es gibt Tage, an denen ich einfach nicht verstehen kann, was geschehen ist. Hier wird ein guter Freund einfach aus dem Leben gerissen und dort kommt in einer Familie eine Not nach der anderen. Leise steigen Zweifel auf: „War denn alles umsonst? Nützt Beten überhaupt etwas?“ Und dann fällt mein Blick wieder auf das Auferstehungskreuz und es ist mir, als wenn Jesus mir entgegen kommt und zu mir sagt: „Friedhelm, bleib nicht im Grab deiner Angst, deiner Zweifel oder deiner Sorgen. Ich lebe und du sollst auch leben!“ Er sieht mich mit einem Herzen voll Liebe an. Oder anders ausgedrückt „Diese Gnade wird mit Dankestränen befeuchtet und er schützt mich in liebender Gegenwart. Die Feinheit seiner Gegenwart lässt mich aufatmen. Das Licht leuchtet und die Wundmale lassen dem Zweifel keinen Zutritt. Jesus auch für mich.“ So sagte eine Christin in einem Gespräch, als ich ihr das Kreuz zeigte.

Vermutlich ist das Maria von Magdala ähnlich ergangen, als sie weinend am Ostermorgen am leeren Grab stand und nicht begreifen konnte, dass der, der ihr Leben heil und neu gemacht hatte, nun nicht mehr da ist. Durch Jesus war sie frei geworden von allem, was sie gefangen gehalten hatte. Aber nun war es schrecklich dunkel und einsam in ihr geworden. Doch plötzlich hörte sie ihren Namen: „Maria“ – und sie erkannte „Jesus lebt, Jesus mein Heiland lebt!“ Von ihr lesen wir im Markusevangelium: „Als Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und Leid trugen und weinten.“

Er, der Auferstandene durchbricht alle Finsternisse. Er ist selbst aufgestanden aus dem Grab des Todes und der Schuld. Und nun kommt er uns entgegen und gibt uns Anteil an seinem Leben. Er gibt mir in aller Not wieder Grund unter die Füße. Er schaut schuldig Gewordene mit Augen der Barmherzigkeit an und wendet sich denen zu, die sich total verlassen fühlen. Die Erfahrung der bedingungslosen Liebe – er meint mich, er spricht mich an, kann mich mit einem tiefen inneren Frieden erfüllen. In seiner Liebe kommt meine Sehnsucht zur Ruhe.

Ohne Ostern wäre alles mit dem letzten Pulsschlag ein für alle Mal zu Ende. Aber die Auferstehung von Jesus ist der Wendepunkt zu einem neuen Werden. Nun bekommt durch Jesus die Geschichte und mein Leben Sinn und Ziel. Krieg und Krankheit, kleine und große Kümmernisse und auch der Tod sind immer nur Vorletztes. Jetzt heißt es: „Dass Christus siegt, bleibt ewig ausgemacht.“

Daran will ich mich halten und mich gerne immer wieder von Jesus anstrahlen lassen.

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