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Echt himmlisch und rosarot?“

Rositta Krämer über Jesaja 33,22

Der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Meister, der HERR ist unser König; der hilft uns!

Jesaja 33,22

Glaube beginnt oft unscheinbar, obwohl sich auch himmlische bis rosarote Gefühle einstellen können. Bekehrung, die neue Sicht auf Gott, wirkt auf manche Menschen wie das Verliebtsein. Alles ist gut. Das Leben fühlt sich an wie neu. Gott macht alles neu – und das so lang, bis der Alltagstrott oder eine Katastrophe dazwischenfahren. Was dann? Was, wenn der Glaube auf die Probe gestellt wird? Was, wenn die Familienplanung oder der Beruf den eigenen Wünschen nicht folgen? Wenn sich das Leben nicht mehr neu anfühlt, sondern alt und verbraucht?

Die Bibel ist voll von Geschichten über verzweifelte Menschen. Besonders zur Zeit der vielen Herrschaftswechsel im ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung hatten es die Israeliten schwer. Ihr Glaube an den unsichtbaren Gott wurde durch kriegerische Niederlagen geschwächt. Denn die Kraft der Götter zeigte sich damals im Sieg über andere Völker und deren Götter. Israel unterlag oft. Dann fragten sich die Gläubigen, ob sie sich irrten und ihr Gott doch bloß Einbildung sei.  Oft traten sie sogar zum Glauben an die siegreicheren Götter über. Denn was habe ich davon, wenn ich auf der Verliererseite des Lebens stehe?

Das war die Stunde der Propheten. Was war ihre Aufgabe? – Sie verkündeten den unsichtbaren Gott als Herrscher über alle Weltreiche und als Retter aus aller Not. Wie der Prophet Jesaja. Wieder einmal hatte eine fremde Macht über Israel gesiegt. Wieder einmal fühlten sich die Menschen von Gott verlassen und auf der Verliererseite. Doch er ließ die Verzweifelten durch Jesaja wissen: „Ich bin euer Richter, euer Lehrer und euer König. Ich helfe euch!“ Der Prophet gab diese Zusage als ein Bekenntnis weiter. Man kann es nachlesen im gleichnamigen Buch Jesaja, 33,22: „Der Herr ist unser Richter, der Herr ist unser Meister, der Herr ist unser König; der hilft uns!“

Ich lese zwischen diesen Zeilen noch mehr. Ich lese: „Gott ist mit uns. Wir sind bei ihm gut aufgehoben. Wir brauchen andere Könige und deren Stärke nicht zu fürchten. Wir fürchten uns nicht. Gott ist unser König. Glaube ist Gewinn.“ – Wie geht das, fragen Sie sich vielleicht? Wie wird aus meiner Niederlage ein Sieg?

Durch Probieren. Wenn der eigene Glaube auf die Probe gestellt wird, darf der zweifelnde Mensch im Gegenzug Gott herausfordern und beim Wort nehmen.  So lese ich zwischen den Zeilen von Jesaja auch: „Gott ist unser. Bekennt es mit mir, dass Gott rettet. Lasst euch darauf ein, probiert es aus, ob er unser Richter, unser Meister und unser König ist. Er hat es gesagt. Nehmt ihn beim Wort. Ergebt euch nicht in die Hände von Menschen. Glaubt, dass Gott immer größer, gerechter und mächtiger ist. Dann wird aus jeder Niederlage ein Sieg.“

Schöne Worte. Rosarote Gedanken, weltfremd, ganz und gar nicht realistisch. Das ist die Liebe auch nicht immer. Liebende und Glaubende springen ins Ungewisse. Denn der Liebende kennt anfänglich die Geliebte noch nicht, wie auch die Geliebte den Geliebten nicht kennt. Doch hält sie das von ihrer Zuneigung ab? – Nein, im Gegenteil. Sie halten gewöhnlich einander fest, auch gegen Widerstände. Liebe und  Glaube an Gott haben viel gemeinsam. So wird Gott als die Liebe schlechthin bekannt. „Gott ist die Liebe, lässt mich erlösen. Gott ist die Liebe, er liebt auch mich“, heißt es in einem Lied. 

Bekanntlich bleibt nichts unter der Sonne, wie es einmal war. Ersichtlich schon allein am Menschen. Wir kommen als Säuglinge auf die Welt und entwickeln uns stetig. Wir ändern uns. Die Welt ändert sich. Die Liebe ändert sich. Der Glaube entwächst den Kindeschuhen wie die Liebe ihrem Rausch. Nichts bleibt, wie es anfänglich war. Manche Menschen sehen in jeder Veränderung neue Gelegenheiten und nehmen zu an Erkenntnis und Erfahrung. Andere fühlen sich bedroht und gehen nicht mit. Sie treten auf der Stelle oder leiden sich ins Gestern zurück, wo angeblich alles viel einfacher und schöner war. Sie werden unglücklich.

Doch das muss nicht so bleiben. Sie werden wieder glücklich, wenn Sie Gott beim Wort nehmen, wenn Sie persönlich werden und sagen: „Der Herr ist mein Richter, der Herr ist mein Meister, der Herr ist mein König; der Herr hilft mir!“

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