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Lieber Gott als Menschen vertrauen

Uta Barnikol-Lübeck über Psalm 118,8

Besser ist es, beim HERRN Zuflucht zu suchen, als Menschen zu vertrauen.

Psalm 118,8

Ein kleiner Jubelschrei ertönt. Es ist das Jauchzen eines Zweijährigen, der, gerade von seinem Vater in die Luft geworfen, das unverhoffte Schweben genießt. Und der genau weiß und sich darauf freut, dass er vom Vater wieder aufgefangen wird. Ein unbedingtes Vertrauen steckt in dieser kindlichen Freude.

Vater und Mutter sind für die meisten von uns diejenigen Menschen, denen wir von klein auf ein absolutes Vertrauen entgegengebracht haben, bei denen wir uns geborgen und gut aufgehoben gefühlt haben, egal, in welcher Situation wir uns befanden. Es ist gut, in dieser Weise auf Menschen vertrauen zu können. Einen Halt im Leben, einen Platz, wo sich ein Mensch verstanden fühlt, einen Zufluchtsort, das ist es, was wir brauchen.

Doch je älter wir werden, umso mehr haben wir auch erfahren, dass das menschliche Miteinander gar nicht so einfach ist. Da gab es Konflikte mit den Eltern, Enttäuschungen unter besten Freunden, manchmal auch Treuebruch in der Ehe oder in Lebenspartnerschaften. Menschliche Beziehungen sind zerbrechlich. Es gibt Vieles, was Menschen einander antun und womit sie einander verletzen können.

Der Bibelvers für heute nimmt diese Erfahrung auf: „Besser ist es, beim Herrn Zuflucht zu suchen, als Menschen zu vertrauen.“, so heißt es in Psalm 118, Vers 8. Es kann gut sein, einem Menschen zu vertrauen. Noch besser aber ist es, auf die Verlässlichkeit Gottes zu setzen. Besser ist es, sich an den zu wenden, der mich bis in mein Innerstes kennt und versteht. Der mir seine Liebe schenkt, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Der mich trägt und hält, gerade auch in den schweren Zeiten meines Lebens. Der zu mir steht, auch wenn ich Fehler gemacht habe. Gott ist unfehlbar, anders als ein Mensch, dessen Verhalten sich oft schwer einschätzen lässt oder unzuverlässig ist.

Diese Einsicht hilft mir auch, gelassener mit meinen Mitmenschen umzugehen. Wie ich selbst nicht perfekt bin und in meinem Leben schon öfter das Vertrauen anderer enttäuscht habe, so sind meine Nächsten auch fehlbare Menschen. Das Vertrauen auf den, der immer zu uns hält, kann uns verbinden und ein gutes Miteinander fördern.

Und doch ist es gut, dass ich in diesem Leben nicht allein auf Menschen vertrauen muss. Gut, dass ich einen Gott habe, der immer für mich da ist, dem ich mich vorbehaltlos anvertrauen kann, der mein Zufluchtsort ist. Gut, dass ich mich auch als Erwachsene noch aufgefangen weiß, wie ein jubelndes, kleines Kind von seinem Vater. Jetzt und an allen Tagen meines Lebens, die noch kommen werden.

Das gilt auch dann, wenn Menschen ihre Macht missbrauchen, wenn sie anderen Angst machen, sie ausnutzen und unter Druck setzen. So hat es der Dichter Rudolf Alexander Schröder 1936 formuliert:
„Es mag sein, dass alles fällt, dass die Burgen dieser Welt um dich her in Trümmer brechen. Halte du den Glauben fest, dass dich Gott nicht fallen lässt: er hält sein Versprechen.“

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