Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Nehmt einander an

Walter Köhler über Lukas 15,20-21

Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Lukas 15,20-21

Kurz vor Jahresende ist die diesjährige Jahreslosung noch einmal das Wort für den heutigen Tag. Sie sagt, dass wir einander annehmen sollen. Aber nicht so, wie es jeder für richtig hält. Deshalb heißt der mittlere Satz: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat“. Und wie nimmt Jesus einen Menschen an?

Er lädt uns zu sich ein. Das geschieht meist durch die Verkündigung des Wortes Gottes, - durch ein Gespräch mit einem Christen oder durch das Lesen der Bibel. Dabei erwartet er von uns nicht, dass wir uns vorher ändern. Er verlangt von uns auch kein moralisch hochstehendes Leben, bevor wir zu ihm kommen. Nein, wenn Jesus uns in seine Gemeinschaft ruft, sollen wir kommen, wie wir sind.

Zu  den Menschen, mit denen er sein Leben teilte, sagte  Jesus einmal: „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken“ (Mtth.11, 28). D.h., wenn wir zu ihm kommen, erleben wir es als Wohltat, denn Jesus vergibt uns unsere Schuld - ohne eine fromme Gegenleistung. Er gibt uns neues Leben und einen letzten Lebenssinn - ebenfalls ohne Gegenleistung.

Nun sollen wir uns einander auf gleiche Weise annehmen. Denn: Jeder ist in seiner Art anders. Jeder hat eine andere Lebensprägung, - jeder hat ein anderes Temperament. Einer trägt „das Herz auf der Zunge“. Ein anderer nicht. Keiner muss sich ändern, bevor ich ihn annehme.

Annehmen heißt deswegen: Zum anderen als Person ja sagen. Wenn ich offen dem ande-ren begegne, lerne ich ihn kennen. Ich muss nicht unbedingt seine Lebensweise bejahen. Aber ich soll ihm zunächst zugewandt begegnen, damit eine Beziehung wachsen kann.

Einander annehmen gelingt eher, wenn wir einander freundlich begegnen und uns gegenseitig ermutigen. Und wenn ich anfange für den anderen zu beten, darf ich gespannt sein, wie Jesus an ihm wirkt.

Annehmen heißt also: Den anderen nehmen, wie er ist und seine Andersartigkeit verstehen lernen. Wenn Korrekturen nötig sind, dann sollen sie nach dem Wort Gottes geschehen und nicht nach meinem Gutdünken.

Im  Römerbrief heißt es auch, dass durch unser gegenseitiges Annehmen Gott gelobt wird. Wenn ich Gott loben will, bin ich motiviert, auf meinen Mitmenschen zuzugehen. Das gilt für Menschen in der christlichen Gemeinde und für solche, die noch nicht dazu gehören.

Wie wäre es, wenn Sie ab heute zu jedem ja sagen, der in der christlichen Gemeinde ist, in die Sie gehen? Denn Jesus hat mit dem anderen genauso seine persönliche Geschichte, wie er sie mit Ihnen hat. Und wenn Sie jemand annehmen, der nicht zur Gemeinde gehört, dann kann Jesus durch Sie wirken, damit er Jesus kennenlernen kann.

Heute wird oft schnell kritisiert, womit wir andere oft verletzen. Ganz anders ist es, wenn man aufeinander zugeht und sich gegenseitig hilft. So ist das Einander-annehmen konkrete Liebe zueinander und es macht die Atmosphäre aus für ein gutes Miteinander.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.