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/ Wort zum Tag

Zwei Sperlinge für einen Groschen

Silke Stattaus über Matthäus 10,29

Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.

Matthäus 10,29

An manchen Tagen bin ich ganz neugierig, was für ein Bibelwort in den Herrnhuter Losungen steht. Ob es zu meiner Situation passt? Vielleicht habe ich eine besondere Herausforderung vor mir, oder ich habe von einer schlimmen Not gehört. Dann erhoffe ich Ermutigung und Trost. Und einmal im Jahr bin ich besonders neugierig, nämlich dann, wenn ich Geburtstag habe, wenn ich mich auf einen Zuspruch aus dem Himmel freue.

Heute ist es ein Bibelwort aus Matthäus 10:

„Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater.“

Hm...! Was hat das denn nun wieder mit mir zu tun?

Will ich mich mit einem Spatz vergleichen lassen, der ja nun wahrlich nichts Besonderes ist in unseren Breiten? Dahinter muss sich was Anderes verstecken. Also schau ich mal, in welchem Zusammenhang dieser Vers in der Bibel steht.

Jesus hat seine Wirkungszeit begonnen. Er hält die Bergpredigt, in der er „Gottes Regierungserklärung“ bekannt gibt. Und dann beruft er zwölf Männer, die mit ihm unterwegs sein werden. Er beauftragt sie, zu den Menschen zu gehen, ihnen von Gottes Liebe zu erzählen, sie zu heilen und zu trösten. Sie sollen die Menschen darauf vorbereiten, dass sie für ihre Taten einmal vor dem lebendigen Gott stehen werden - und sich verantworten müssen. Jesus hält den Jüngern vor Augen, dass sie dabei mit Widerstand zu rechnen haben. Und der kann heftig werden. Doch sie sollen nicht ängstlich sein. Gott selbst wird ihnen zur Seite stehen, auch wenn sie sich vor Gericht für ihren Glauben verantworten müssen.

Aber, es kann noch schlimmer kommen. Und da sind wir schon mitten in der Gegenwart. Jeden Tag hören wir von Menschen, die verfolgt, gefoltert und getötet werden, weil sie an Jesus glauben. Bis vor einiger Zeit war das für uns noch ziemlich weit weg. Doch seit letztem Jahr und den zunehmend grausamen Berichten über die Terrororganisation „Islamischer Staat“ rückt uns dieses Thema erschreckend nah. Manchmal kann ich es nicht mehr hören. Und manchmal will ich es auch nicht. Dann nämlich, wenn es meine Angst schürt und ich nachts nicht mehr schlafen kann.

Ich bin dankbar dafür, dass es viele Menschen gibt, die sich für die verfolgten Christen mit Wort und Tat einsetzen. Und ich bin dankbar, dass  Politiker versuchen, verantwortlich mit dieser Problematik umzugehen. Für mich aber habe ich beschlossen, dass ich mir mehr und mehr den Zuspruch von Jesus persönlich zusagen lasse: „Habt keine Angst, ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Spatzenschwarm!“

Und doch, wie kriege ich das zusammen: Auf der einen Seite Menschen, die auf schlimme Weise verfolgt und getötet werden? Und auf der anderen Seite Gottes Zusage für Schutz? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, wie die Verfolgten das erleben. Aber ich weiß eins: Jesus steht zu seinem Wort. Das erzählen viele Berichte von verfolgten Christen. Jesus hat immer wieder darauf hingewiesen, dass unsere Zeit auf dieser Welt begrenzt ist und unsere Zukunft im Himmel liegt. Damit  fordert er uns zu einer handfesten Lebens-Vorsorge auf.  Selbst wenn Christen wegen ihres Glaubens umgebracht werden, ihr Lohn ist im Himmel.

In diesem Sinne bleibt uns gar nichts anderes übrig, als zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Nicht auf die irdische – aber auf die himmlische. Und bis dahin tun wir, was uns möglich ist, und bitten Jesus, dem schrecklichen Leid ein Ende zu setzen.

Übrigens freue ich mich besonders für meinen Mann. Er hat nämlich heute Geburtstag und bekommt so einen anschaulichen Zuspruch direkt von Jesus. Damit kann er – und alle anderen Geburtstagskinder – gut ins neue Lebensjahr starten.

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