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Jesaja 50,10

Gedanken zur Tageslosung

Wer in der Finsternis geht und wem kein Lichtstrahl scheint, der vertraue auf den Namen des HERRN!

Jesaja 50,10

Bestimmt waren auch Sie schon im Dunkeln unterwegs. Ich meine nicht im Schein der Strassenlampen wenn noch einiges erkennbar ist. Ich meine im Stockdunkeln, wenn man die eigene Hand vor dem Gesicht nicht mehr sieht. Wenn es stockdunkel ist, kann das eigene Schlafzimmer zum Abenteuerland werden. Was am Boden liegt, kann zur Falle werden. Wer ist auf solchen Wegen durchs Dunkel, sei es zu Hause oder draussen, nicht schon gestolpert? Da hält man sich besser still, bis es zumindest ein wenig dämmert.

Die Tageslosung aus Jesaja 50, Vers 10 fordert aber genau zu solchen Wegen durchs Dunkel auf: „Wer in der Finsternis geht und wem kein Lichtstrahl scheint, der vertraue auf den Namen des Herrn!“ 

Es heisst nicht: „Wer in der Finsternis ist, warte bis Gott ihm einen Lichtstrahl schickt.“ Und auch nicht: „… der vertraue darauf, dass Gott ihn ans Licht führen wird.“ Nein, wer in der Finsternis geht, soll auf Gott vertrauen. Er soll ihm sozusagen blind vertrauen. Das fällt vielen Menschen schwer. Gerade Gott gegenüber.

Damit ein Mensch Gott so vertrauen kann, braucht es oft zweierlei: Die Hoffnungslosigkeit die einen Menschen ganz auf Gott (zurück) wirft und die Erfahrung, dass es mit Gott eben auch in der Finsternis des Lebens einen Weg geben kann.

„Wer in der Finsternis geht und wem kein Lichtstrahl scheint, der vertraue auf den Namen des Herrn!“ In einer solchen Situation soll das Vertrauen auf den Namen Gottes gerichtet werden. Denn Gott bürgt mit seinem Namen. Aber: wofür eigentlich? Dafür, dass irgendwann doch wieder ein Licht in meiner Dunkelheit aufleuchten wird und ich den Weg sehen kann? Oder dafür, dass ich selbst in der Finsternis weitergehen und weiterleben kann?

Dieses Detail finde ich so erstaunlich an diesem Vers. Da steht nicht: „Wer in der Finsternis ist“, sondern, „wer in der Finsternis geht“. „Gehen“ – das ist eine Grundhaltung des Glaubens. Unser Gott ist der „mitgehende“ Gott.  „Ich bin da“ oder „ich bin“ – so stellt sich Gott durch Mose den Israeliten vor (2.Mose 3,14b). Er sagt damit: „Ich werde mit euch sein, mit euch gehen. Auch durch die Wüste. Auch durch die Finsternis. Und ganz bestimmt gerade dann, wenn ihr nicht mehr sehen könnt, wohin euch euer Weg führt.“

An diese Grunderfahrung erinnert Jesaja die Menschen im Exil, die unter fremder Herrschaft leben: Bleibt nicht stehen, lasst euch vom Leid nicht festnageln. Vertraut auf Gott. Selbst dann, wenn andere über euch bestimmen. Wenn die Lebensumstände schwierig sind. Und rasche Lösungen ausbleiben. Gerade dann gilt: Mit Gott könnt ihr selbst im Finstern weitergehen.

Dasselbe gilt für jeden von uns ganz persönlich: Auch wenn ich keinen Weg mehr sehe, kann ich mit Gott weiter durchs Leben gehen. Weitergehen im Namen des Herrn.

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