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Psalm 40,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN!"

Psalm 40,5

"Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN!"

Ist das nicht eine tröstliche Einladung? Dem geht’s gut, so sagt der Psalmbeter, der auf Gott vertraut! Mit so einer Zusage kann ich doch in diesen Tag mutig starten.

Klingt wirklich verlockend, aber irgendwie kommt meine Seele nicht hinterher. Gerade in den letzten Monaten fällt es mir manchmal schwer - trotz der vielen großen und kleinen Katastrophen in der großen und meiner kleinen Welt - hoffnungsvoll zu sein. Wie wird das werden, mit dem fortschreitenden Terror, mit der Ausländerfeindlichkeit und der Islamdebatte? Werden unsere Enkelkinder, denen man ihre afrikanische Mama ansieht, ohne Angst hier in Deutschland aufwachsen können?

Lassen sich die klimatischen Veränderungen aufhalten, die unsere Welt durcheinander schütteln, mit Wirbelstürmen, Hitzeperioden und Hochwasser?

Und dann die vielen Krankheiten...!  Sie sind nicht mehr weit weg, sondern dicht gerückt und bedrohen mich unmittelbar.

Da muss ich mir schon sehr viel Mühe geben, mit Hoffnung in den Tag zu schauen.

Wie kommt es eigentlich, dass der Psalmbeter König David so viel davon hat? Das will ich wissen und schaue in der Bibel nach. Dabei entdecke ich erstaunt, dass es David offensichtlich gar nicht so gut geht, wie ich vermute. Er vergleicht sich in diesem Gebet mit jemandem, der bis zum Hals in Schwierigkeiten – in einer Grube – steckt. Ob er das wörtlich oder im übertragenen Sinne meint, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall hat er handfeste Probleme.

Aber dann erlebt er Gottes Nähe. Er spürt, wie ihm geholfen wird. Und damit bekommt David wieder festen Boden unter seine Füße. Und plötzlich kann er wieder singen und sich an Gott freuen.

Auch wie lange dieser Prozess dauert, weiß ich nicht. Auf jeden Fall verändert sich David in dieser Zeit. Und er nimmt sich vor, darüber zu sprechen – oder als Sänger – auch darüber zu singen. Jeder soll es hören, was er für einen Gott hat. Damit lädt er ein, Gott in jeder Lebenslage zu vertrauen.

Sein Lied für Gott hört sich so an:

„Du, mein Gott, bist einzigartig, hast viele Wunder getan, hast alles sorgfältig geplant. Wollte ich alles aufzählen, ich käme nie zum Ende!“

Die Hinwendung zu Gott weckt in David den Wunsch, sich ihm neu zur Verfügung zu stellen. „Hier bin ich. Ich habe dein Gesetz verstanden und will es gerne tun!“.

Mir fällt auf, dass Davids Stimmung in diesem Psalmgebet auf und ab geht. Er freut sich über Gott -  beschreibt aber dann sein Elend. Gott hilft ihm, also wird er wieder zuversichtlich und erzählt es allen Leuten. Die ärgern sich teilweise darüber - und so kommt er wieder in Bedrängnis. Dieses Auf und Ab kenne ich auch.

Aber am Ende steht bei David eine tiefe Dankbarkeit, ausgelöst durch die Erinnerungen an Gottes Handeln. Trotz schlimmer Probleme: Gott ist treu! Auch wenn wir ihn an vielen Stellen nicht wahrnehmen: Er hält die großen und kleinen Weltgeschicke in seiner Hand!

Und wie geht’s mir nun damit? Ich will es neu lernen, über meinen großen und kleinen Kummer meinem Vater im Himmel zu vertrauen. Er hat mir nicht versprochen, unbeschadet durchs Leben zu kommen. Aber, er lädt mich in eine Beziehung zu sich ein. Und er verspricht, dass er jeden Tag bis zum Ende der Welt bei mir ist. Dann wird wirklich alles gut.

Also doch Vertröstung aufs Jenseits – wie es uns Christen manchmal vorgeworfen wird? Ja, vielleicht. Denn das ist tatsächlich die einzige Gewissheit, die wir haben. Bis dahin gilt Gottes unerschütterliche Zusage „Ich bin bei Euch“!

Mich ermutigt dieser Psalm, dankbar auf Gottes Handeln zu schauen und für jeden Tag neue Hoffnung zu schöpfen – auch für heute.

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