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/ Wort zum Tag

Apostelgeschichte 16,25

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wer verzweifelt ist, soll wissen: Gott ist ganz nah. Selbst Misshandlungen, Unrecht und Schmerzen kann Gott zum Besten wenden und sogar für viele andere in Segen verwandeln. Das zeigt folgende Geschichte aus der Bibel.

Paulus und sein Begleiter Silas wurden in der Hafenstadt Philippi angeklagt, einen Aufruhr anzuzetteln. Zu Unrecht. Die Richter aber verurteilten sie und sie beließen es nicht bei einer Geld- oder Gefängnisstrafe. Den beiden erging es wirklich furchtbar. Mit Stöcken wurden sie blutig geschlagen und anschließend verbrachte man sie in die finsterste Ecke des Stadtkerkers. Ihre Füße wurden für die Nacht sogar in den Block gelegt. An Schlaf war in dieser Lage und mit den offenen Verletzungen nicht zu denken. Wirklich kein Grund zum Jubeln, eher zum Verzweifeln.

Aber Paulus und Silas schimpften nicht. Sie gaben sich auch nicht ihrer Verzweiflung hin, sondern sie wandten sich an den, von dem sie in der Stadt gesprochen hatten. Ohne Vorwürfe. Sie richteten ihren Blick auf den Einzigen, der ihnen jetzt noch helfen konnte. In unserem Wort zum Tag aus der Apostelgeschichte (16,25) heißt es:

Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie.

Wie kann man in so einer verzweifelten und schmerzhaften Lage überhaupt noch Gott loben? Das haben sicher einige ihrer Mitgefangenen gedacht.

Wie kann man Gott noch loben, wenn es einem gesundheitlich so schlecht geht? Das hat jemand kürzlich über einen Kranken gesagt, bei dem es auch nicht gut aussieht. Der Kranke aber glaubt, dass Gott es richtig mit ihm macht, dass Gott es gut hinausführen wird, so oder so. Man muss Gott auch in den schweren Stunden vertrauen, meint er.

Paulus und Silas haben – ohne zu wissen, wie es ausgehen wird – das Beste aus ihrer Situation gemacht. Und daraus ist etwas Wunderbares geworden, im wahrsten Sinne des Wortes.

Mitten in der Nacht fing die Erde an zu beben. Die Mauern wankten, die verriegelten Türen öffneten sich und sogar die Ketten und Fesseln fielen von ihnen ab.

Aber auch der Gefängnisaufseher wachte auf. Als der die geöffneten Türen sah, zog er sein Schwert und wollte sich umbringen. Denn er meinte, die Gefangenen wären geflohen und man würde ihn jetzt zur Verantwortung ziehen. Paulus hörte dessen verzweifeltes Klagen und rief ihm laut zu. „Tu dir nichts an, wir sind alle noch hier.“

Der Kerkermeister nahm sie zu sich in die Wohnung, ließ ihre Wunden pflegen. Aber was noch viel wichtiger war. Er erkannte, dass Gott am Werk ist. Deshalb fragte er Paulus, was er tun müsse, um selbst gerettet zu werden. Paulus antwortete: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst Du und dein Haus selig!

Am nächsten Morgen kamen die Gerichtsdiener, diesmal mit einer guten Nachricht. Man hatte das Urteil gegen Paulus und Silas aufgehoben. Die beiden waren jetzt frei.

So schnelle Lösungen sind aber eher selten. Manchmal dauert es Jahre bis ein Leiden überwunden oder ein Unrecht gewendet wird. Und genauso selten kann man erkennen, dass Schmerzen zum Segen werden. Aber eines wird an dieser Geschichte deutlich: Gott ist auch in solchen Situationen und Lebensschicksalen ganz nah. Jesus hat sogar gesagt: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“ (Mt 5,4) Für ihn selbst blieb das Äußerste nicht ausgespart und gerade daran wurde deutlich: Gottes Hilfe ist viel umfassender, sogar über die Lebensgrenze hinaus.

Und so wird diese wunderbare Erfahrung von Paulus und Silas zum Hinweis, ja zur Anleitung, wie man dem Leiden begegnen kann: Sie beteten und lobten Gott trotz aller Schmerzen und Widrigkeiten. Weil sie wussten, dass Gott ihnen auch im Kerker, in ihrer Ohnmacht, in ihren Schmerzen nah bleibt. Und andere hörten das und staunten, wurden in dieses Vertrauen mit hinein gezogen.

Ja, wer verzweifelt ist, soll wissen: Gott ist gerade jetzt ganz nah.

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