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Philipper 4,7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn.“

Philipper 4,7

Manche Bibelworte sind mir so vertraut, dass ich gar nicht mehr genau hinhöre. Der Bibelvers aus dem Philipperbrief ist so ein bekanntes Wort: „Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn.“
In Gottesdiensten wird dieser Satz oft als Segen gesprochen. Ist dieser Friede Gottes nur ein frommer Wunsch oder kann ich ihn wirklich erfahren?

Frieden, wer wünscht sich das nicht, wenigstens „ein bisschen Frieden“ – so wie es in einem alten Schlager heißt. 1982 gewann die damals 17-jährige Nicole als erste deutsche Vertreterin den Eurovision Song Contest mit dem Lied: Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne für diese Erde, auf der wir wohnen. Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude, ein bisschen Wärme, das wünsch ich mir. Dass dieser Siegertitel weltweit über fünf Millionen Mal verkauft worden ist, ist auch ein Buchungsbeleg für die Sehnsucht nach Frieden.

Friede ist auch ein Wort, das uns in der Bibel immer wieder begegnet:
„…und Friede auf Erden“ so singen die Engel in der Weihnachtsgeschichte.
„Friede sei mit euch“ – so grüßt der Auferstandene seine Freunde.
„Meinen Frieden gebe ich euch“ (Joh. 14,27) heißt es an anderer Stelle. 

Wenn wir Menschen von Frieden reden, dann meistens in dem Sinne, dass wir uns darum bemühen, dass wir selbst ihn verwirklichen. Aber den Frieden Gottes können wir nicht machen, er wird uns von Gott geschenkt. Paulus fordert die Gemeinde in Philippi, an der er diesen Satz schreibt, nicht auf, sich den Frieden zu erringen. Er fordert sie wohl auf, sich zu freuen, sich nicht zu sorgen. Alles, was sie bewegt sollen sie mit Danken und Bitten vor Gott bringen. Aber den Frieden kann er ihnen nur wünschen.

Kann ich wirklich nichts dafür tun? Nein, wie ein Verdurstender sich in der Wüste keine Oase schaffen kann, sondern nur dankbar trinken, wenn er eine gefunden hat. So kann ich den Frieden Gottes nur dankbar im Glauben annehmen. Und dann wie ein kostbares Geschenk weiter tragen zu den anderen.
Der Friede Gottes ist „höher als alle Vernunft“. Er übersteigt unseren Verstand. Man kann ihn nicht erklären. Aber Menschen, die Frieden mit Gott gefunden haben, bezeugen diese Erfahrung: Z.B. Martin Luther, er suchte jahrelang Frieden mit Gott.
Eines Tages liest er ein einen Vers aus dem Römerbrief (1,17) – und plötzlich ist die ganze Unruhe seines Herzens einem großen Frieden gewichen.

Viele Menschen haben auch gerade in leidvollen Situationen diesen Frieden erfahren. Der amerikanische Rechtsanwalt Horatio Spafford verlor seinen Sohn und sein gesamtes Vermögen in dem Chicago-Brand 1871. Später wollte er mit seiner Familie nach England. Spafford wird aber durch einen Geschäftstermin aufgehalten und schickt seine Frau und seine vier Töchter mit dem Schiff voraus.
Dieses Schiff kollidiert jedoch mit einem englischen Segelschiff. Es sinkt innerhalb kürzester Zeit. Seine vier Töchter sterben. Seine Frau ist eine der 47 Überlebenden dieses Unglücks. Ein wenig später fährt er mit dem Schiff ebenfalls über den Atlantik.
Als er an der Stelle, an der seine vier Töchter umkamen, vorbeikommt, schreibt er ein Lied, das später auch ins Deutsche übersetzt wurde (Theodor Kübler) und heute noch weltweit gesungen wird: Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt, ob Stürme auch drohen von fern, mein Herze im Glauben doch allezeit singt: Mir ist wohl in dem Herrn.

Den Frieden, den Gott schenkt, kann ich nicht erklären, aber erfahren. Paulus erklärt, wie dieser Friede wirkt und was er tut.  Er „bewahrt unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus“.  Was auch immer auf uns einstürmen mag, unser Herz und unsere Sinne bleiben ausgerichtet auf Jesus. Ich wünsche Ihnen, dass Sie auch diesen Frieden erfahren – heute, morgen und in jeder Situation.

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