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/ Wort zum Tag

2. Chronik 15,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Der HERR ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid, und wenn ihr ihn sucht, wird er sich für euch finden lassen; wenn ihr ihn aber verlasst, wird er euch verlassen.“

2. Chronik 15,2

Wenn dieses Wort, das wir eben gehört haben, als einzige Botschaft in der Bibel stünde, dann möchte ich mit diesem Gott nichts zu tun haben. Ein Gott, der sich mir nur zuwendet, wenn ich brav bin und der sich nur finden lässt, wenn ich ihn suche? Ein Buchhaltergott, der mir auszahlt, was ich einbezahlt habe? Das wirkt auf mich wenig anziehend.

Ich möchte dazu zwei Dinge in zwei Richtungen sagen:

Erstens: Zum Glück ist das Wort, das wir eben gehört haben, nicht die einzige Botschaft, die in der Bibel steht.

Und zweitens: Das Wort, das wir eben gehört haben, hat doch seine Wahrheit und seine Berechtigung.

Zum Ersten: Schon das Alte Testament bekennt einen Gott, der ohne unsere Vorleistung Erbarmen mit uns hat. In Jesaja 49 lesen wir:

„Würde eine Frau ihren Säugling vergessen, ohne Erbarmen mit dem Kind ihres Leibs?

Selbst wenn diese es vergessen würde, werde doch ich dich nicht vergessen!“ (Jesaja 49,15)

Und das Neue Testament zeigt den voraussetzungslos liebenden Gott noch viel deutlicher. Die drei Gleichnisse rund um den Verlust von etwas Wertvollem in Lukas 15 sind Musterbeispiele dafür: Das verlorene Schaf, die verlorene Münze und der verlorene Sohn müssen gefunden werden. Das Schaf kann nur noch hilflos blöken; es wird vom guten Hirten gefunden und aus seiner Hilflosigkeit gerettet. Die Münze ist vom Bild her völlig passiv und wird doch gefunden. Und der heimkehrende Sohn wird wieder in die Sohneswürde eingesetzt, trotz seiner verwerflichen Vergangenheit. Der liebevolle Vater ruft aus: „Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist gefunden worden.“ (Lukas 15,24)

Und jetzt zum Zweiten, zur Berechtigung unseres heutigen Bibelwortes.

Das Wort der heutigen Tageslosung stammt von einem Propheten namens Asarja, was übersetzt „Gott hat geholfen“ heißt. Es ist das einzige Wort, das uns von ihm überliefert wurde. Der Geist Gottes sei über ihn gekommen, heißt es, und dann habe er dieses mahnende Wort an König Asa gerichtet.

Das Wort reiht sich ein in eine lange Abfolge von Gerichtsworten an das Volk Israel, die ich so zusammenfassen möchte: Gott will, dass ihr mit ihm lebt und nicht gegen ihn. Gott will, dass ihr auf ihn hört und euch an seine Gebote haltet. Denn sie spiegeln nicht die Machtgelüste oder die Willkür Gottes, seine Gebote sind gut für euch. Umgekehrt gesagt: Ohne die Beachtung dieser Gebote gerät alles aus den Fugen.

Die Nichtbeachtung der Gebote Gottes bringt die Welt durcheinander. Ich möchte das an einem Beispiel zeigen: Gewisse Konzerne beuten die Rohstoffe in unterentwickelten Ländern aus und bereichern sich dann mit dem Handel auf Kosten dieser Länder. Das ist Diebstahl in großem Stil – und damit eine Verletzung der Gebote Gottes.

Denn die Bibel sagt uns: „Du sollst nicht stehlen.“ In diesen Ländern herrschen oft Warlords oder Terrorgruppen. Ihre Volkswirtschaften werden so zusätzlich geschädigt – und kommen nie auf einen grünen Zweig.

Zweifellos gilt die heutige Tageslosung nicht nur für das Volk Israel, sondern auch für uns Christen: Wenn wir unseren Gott suchen, wird er sich von uns finden lassen; wenn wir ihn aber verlassen, dann müssen wir damit rechnen, dass er unser Nein früher oder später ernst nimmt und den Kontakt zu uns abbricht. (Ob man das neutestamentlich wirklich so sagen kann? Ich denke nicht, dass Gott uns vor dem Jüngsten Gericht aufgibt)

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