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Hiob 3,20-21

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Warum gibt Gott dem Leidenden Licht / und Leben denen, die verbittert sind, die sich sehnen nach dem Tod, doch er kommt nicht?“

Hiob 3,20-21

Neben unserer Mannheimer Auferstehungskirche ist das Zinzendorfhaus, ein Pflegeheim. Ich bin jede Woche im Pflegeheim. Entweder zum Gottesdienst, oder ich besuche Senioren zum Geburtstag oder auch Sterbende, um sie zu begleiten. Oft steht – ausgesprochen oder unausgesprochen – die Frage im Raum, die Hiob in unserem Bibelvers heute stellt: „Warum gibt Gott dem Leidenden Licht / und Leben denen, die verbittert sind, die sich sehnen nach dem Tod, doch er kommt nicht?“ Normalerweise habe ich als Mensch den unbändigen Drang zu leben. Das beobachte ich auch bei älteren und hochbetagten Mitmenschen. Aber der Druck des Leidens kann im Alter gewaltig sein.
Warum muss ich leiden und noch am Leben bleiben? Ich sehne mich doch nach dem Tod. Mein Leben war gut und lang und schön. Ich muss nicht weiterleben. Warum darf ich nicht einfach sterben?
Diese Frage hat sich Hiob, der alttestamentliche Gerechte, auch gestellt. Ihm ging es gut. Er wurde von Gott gesegnet und wurde alt. Doch dann ließ Gott es zu, dass der Teufel diesen guten, frommen Mann versucht. Wird er bei seinem Gott bleiben, auch wenn ihm das Schlimmste passiert? Vier Boten bringen ihm die nach ihm benannten „Hiobsbotschaften“: Er verliert alle seine Herden und schließlich auch seine Kinder. Diese schrecklichen Ereignisse stürzen Hiob in eine tiefe Trauer. In kurzer Zeit ist aus einem reichen und erfolgreichen Mann ein armer, elender Mensch geworden. Doch die Bibel berichtet weiter: „In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes gegen Gott.“
Doch dann steigert sich das Böse noch einmal. Hiob wird von Kopf bis Fuß mit bösen Geschwüren geschlagen. Seiner Frau gehen die Nerven durch. Sie herrscht ihn an: „Hältst du noch an deiner Frömmigkeit fest? Sage Gott ab und stirb!“
Das klingt ganz modern: Mit Gott will ich nichts zu tun haben, wenn ich leiden muss. Wenn er mir in meinem Leiden nicht direkt hilft, dann ist er nicht mein Gott. So denken auch heute viele Zeitgenossen. Doch Hiob kritisiert sie. „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ So fragt er. – Er sagt seinem Gott nicht ab, auch wenn er im größten Elend sitzt. Sein Vertrauen, sein Glaube an Gott ist größer.
Hiob ist der große leidende Gerechte im Alten Testament, vor der Zeit von Jesus Christus. Man könnte sagen, er war ein kleines Vorbild von Jesus Christus. Jesus ist Gottes größter leidender Gerechter ist. Jesus hat unschuldig gelitten und ist unschuldig gestorben. Gott selber weiß, was Leiden und Sterben heißt. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, ist am Kreuz gestorben. Er kennt dieses Leiden. Ich bin in meinem Leiden deshalb nicht allein. Er versteht mich voll und ganz, weil er das Leben bis zum bitteren Tod ausgekostet hat. Er kann mitfühlen mit meiner Not, mit ihrer Not.
Doch das Leiden und Sterben von Jesus Christus ist mehr als jedes Leiden von allen anderen Menschen. Deshalb ist Jesus für alle Menschen bis heute konkurrenzlos wichtig! Gott hat an Ostern Jesus als ersten vom Tod auferweckt. Er lebt jetzt ewig. Wer an ihn glaubt, wird auch ewig leben. In Jesus Christus hat Gott uns sein freundliches Gesicht gezeigt! Denn sein Leiden und Sterben war nicht sinnlos. Sondern sein Leiden und Sterben zeigt mir den Ausweg aus dieser trostlosen Welt: Getrost und geduldig ist er angesichts des Todes, denn es gibt ein ewiges Leben. Das ewige Leben mit Gott: Dort haben alle Schmerzen und Tränen ein Ende. Dort wird ewige Freude sein.
 

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