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1. Korinther 1,28-29

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, 29 damit sich kein Mensch vor Gott rühme."

1. Korinther 1,28-29

Wer ist wichtig? Wer ist unwichtig? In früheren Jahren gab es dazu in ländlichen Gegenden eine klare Rangordnung. Drei Personen waren in jedem Dorf wichtig: der Herr Bürgermeister, der Herr Pfarrer und der Herr Lehrer. Diese drei gaben den Ton an in der Ortspolitik. Und wenn sich diese drei Herren einig waren, ging nichts ohne sie. Keine Entscheidung konnte gegen ihren Willen getroffen werden.

Ihre wichtige Position im Dorf wurde noch unterstrichen durch die Anrede für ihre Frauen.

Denn die Frau des Herrn Bürgermeister war die Frau Bürgermeister – auch wenn sie keinerlei politisches Mandat besaß.

Und die Frau des Herrn Pfarrer war selbstverständlich die Frau Pfarrer – selbst wenn sie nie Theologie studiert hatte und für keinen kirchlichen Dienst ordiniert worden war.

Natürlich wurde auch die Frau des Herrn Lehrer als Frau Lehrer angesprochen – egal, ob sie eine pädagogische Ausbildung hatte oder nicht.

Die wichtige Stellung ihrer Männer machte das aus.

Wer hat das Sagen? Wer hat nichts zu sagen? Jeder sich noch so wichtig empfindende Mensch – und jede tatsächlich in ihrer Position wichtige Persönlichkeit wird einmal einen Nachfolger bekommen. Und das heißt: Jeder muss einmal gehen! Und was bleibt dann übrig von aller Wichtigkeit?

Der Apostel Paulus will uns die Augen öffnen für Gottes Wertemaßstab, wenn er schreibt: „Das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt.“ Gott, unser Schöpfer, kann sich das leisten! Er ist nicht auf die Rangordnungen und Machtpositionen innerhalb irgendeiner menschlichen Gesellschaft angewiesen. Er beruft sich souverän aus seinen Menschenkindern, wen er will für seine Sache.

Für ihn ist jeder von uns so wichtig, dass wir geboren wurden. Das ist großartig. Jeder Mensch, Sie und ich zählen vor Gott. Sie und mich beruft er dazu, an ihn zu glauben, unter seiner Führung zu leben. Aber auch das Andere gilt: Jeder Mensch ist so unwichtig, dass er einmal sterben muss! Oder kennen Sie eine Person ohne die die Welt untergehen würde? Nicht einmal die großen Glaubenshelden in der Bibel waren so wichtig, dass Gott zu einem gesagt hätte: „Du musst ewig leben auf dieser Erde! Denn ohne deine Mitarbeit kann ich meine Ziele nicht erreichen!“

Also, wer ist wichtig aus der Perspektive Gottes betrachtet? Wenn Paulus von den Geringen in dieser Welt schreibt, dann hat das nichts mit „intelligent sein“ zu tun. Dann hat das mit denen zu tun, die sich als unentbehrlich aufspielen, die sich manchmal für wichtiger halten als Gott. Und es hat mit denen zu tun, die meinen tun und lassen zu können, was ihnen in den Sinn kommt. Diese Leute sind eigentlich arm dran. Auf was wollen sie hinweisen, wenn sie einmal vor Gott stehen, und er sie auffordert über ihr Leben Rechenschaft zu geben? Auf was wollen sie einmal stolz sein vor Gott? Auf ihre Klugheit? Das ist eine Gabe, die ihnen Gott gegeben hat! Auf ihren Einfluss über andere Menschen? Das ist ebenfalls eine von Gott verliehene Gabe.

„Keiner“, schreibt der Apostel Paulus, „kein Mensch kann sich vor Gott rühmen!“ – also vor Gott mit irgendetwas angeben. Wissen Sie, das macht mich froh! Dafür bin ich meinem Gott so sehr dankbar, dass ich nicht vor ihm angeben muss, um bei ihm einmal angesehen zu sein. Nein, wenn ich einmal vor Gott stehe, dann will ich ihn rühmen für alles, was er mir gegeben hat, um hier leben zu können!

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