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/ Wort zum Tag

1. Johannes 1,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Wenn wir unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt."

1. Johannes 1,9

Unser Bibelwort sagt zuerst „wenn“ und darauf „dann“. Wenn wir unsere Sünde bekennen, dann ist er treu und gerecht. Das eine ist die Voraussetzung, und das andere ist die Konsequenz. Die Voraussetzung heißt: „Wir bekennen unsere Sünden“. Und daraus folgen drei Dinge: * Gott ist treu und gerecht. * Er vergibt die Sünde. * Er reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
Zum ersten Teil unseres Bibelverses: Wir können unsere Sünde auf vielerlei Weise bekennen. Wir bekennen unsere Sünde im Vaterunser: „...und vergibt uns unsere Schuld“. So bekennen wir unsere Sünde im gemeinsamen Gebet.
Die zweite Möglichkeit ist: Ich bete allein für mich zu Gott. Ich bekenne ihm meine Schuld, was mich drückt, und bitte ihn um Vergebung.
Die dritte Möglichkeit ist die Beichte. Bei den Evangelischen ist sie selten geworden, aber es gibt sie noch. Man kann zum Beispiel bei einem Pfarrer Gott seine Sünden beichten. Gott hört das, und der Pfarrer hört das. Der Pfarrer spricht dann im Namen Gottes die Vergebung zu. Sünden vergeben kann nicht der Pfarrer, das kann nur Gott selber.
Eine vierte Möglichkeit ist das seelsorgerliche Gespräch. Jemand sieht, was er vor Gott und Menschen falsch gemacht hat. Seine Schuld tut ihm leid. Er möchte sie los werden. So kann das Gespräch zur Beichte werden. Der Beichtende kann unbelastet und fröhlich wieder gehen.
So verschieden können wir unsere Sünden bekennen. Was sind nun die Folgen daraus im zweiten Teil des Bibelverses? – Gott ist „treu und gerecht“. Gott war schon vorher treu und gerecht. Aber jetzt wird es mir direkt zugesprochen. Er bleibt sich immer gleich. Gerade so erweist er sich als gut und verlässlich. Wir können auf ihn bauen.
Das ist die Grundlage unseres Glaubens: Gott ist treu. Und deshalb das Nächste: „Er vergibt uns“, und das Dritte – es sagt eigentlich in anderen Worten noch einmal dasselbe – „Er reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“. Gott vergibt, das heißt: es ist nicht mehr da! Vergeben und vergessen! Und das andere: Er reinigt uns. Sünde ist etwas wie ein Fleck auf der Kleidung. Sie ist uns peinlich. Ich will, dass sie wegkommt. Das macht Gott, wenn er uns unsere Sünde wegnimmt. Er reinigt uns in geistlichem Sinne, unser Gewissen. Dann werden wir wieder fröhlich.
Der Reformator Martin Luther hat das auch erfahren. Er ermutigt uns: Der Teufel stellt dir die große Last deiner Sünden wie eine Sintflut vor die Augen. Er will dich damit von Christus abschrecken und zum Verzweifeln bringen. Aber „dann denke daran, dass du mit mutigem Herzen und starkem Glauben sagen kannst: ,Christus, Gottes Sohn, ist gegeben‘ nicht für die Gerechtigkeit der Heiligen, noch für die Unschuld der Engel, sondern für die Ungerechtigkeit der armen Sünder. Wäre ich gerecht und hätte keine Sünde, so bräuchte ich nicht den Mittler Christus, der mich mit Gott versöhnt. Warum willst du mich denn auf so verkehrte Weise zum Heiligen machen, du heilloser Satan, und reine Gerechtigkeit von mir fordern, der ich doch gar nichts als nur reine Sünde habe. Dazu nicht erdichtete, sondern rechte, wahrhaftige, nicht für kleine und geringe, sondern für große, grobe und überaus schwere Sünden.“ Dafür ist Christus gestorben. Das will ich in Anspruch nehmen!
 

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