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/ Wort zum Tag

2. Korinther 1,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.

2. Korinther 1,3

Es ist Sonntagmorgen, kurz vor dem Gottesdienst, und eigentlich hätte ich noch dringend etwas zu klären, damit nachher alles gut läuft. Da erwischt mich jemand am Hosenbein. „Du, ich muss dir etwas sagen!“ sagt ein kleiner Junge und lässt nicht mehr locker. Also wende ich mich ihm zu. „Du“, sagt er stolz, „ich bekomme bald eine kleine Schwester.“ Er platzt beinahe vor Freude und Stolz. Nun ja, das war die Unterbrechung wirklich wert, die er mir abgerungen hat. Diese Neuigkeit war ihm so wichtig, dass er sie einfach weitersagen musste.

Ganz ähnlich scheint es dem Apostel Paulus gegangen zu sein, als er seinen 2. Brief an die Korinther schrieb. Gleich zu Beginn formuliert er sehr persönlich einen Lobpreis Gottes. Unter anderem schreibt er – und das ist das Wort zum heutigen Tag – in 2. Korinther 1,3: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.“ Er muss es einfach loswerden und beschreiben, wie gross die Spannung war, die nun dank diesem Gott des Trostes gelöst worden ist. Hier geht es nicht um billigen Trost, nicht um den Allerweltszuspruch „Es wird schon wieder werden.“ Nein, hier gibt Gott selbst seinen Zuspruch: „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir!“ Wer sich im Tohuwabohu des Alltags ganz in Gottes Nähe geborgen weiss, erfährt echten Trost. Und wenn dann die Gefahr sogar noch abgewendet wird, umso besser.

Was genau geschehen ist, wissen wir nicht. Paulus deutet nur an, dass er in Ephesus in grosse Gefahr geraten und in Todesangst gekommen ist. Dazu kommt noch, dass sein Verhältnis zur Gemeinde in Korinth in letzter Zeit immer mehr unter Konflikten gelitten hat. Beides ist nun, dank Gottes Eingreifen, vorbei. Gott hat sich als der Gott allen Trostes erwiesen.

Im Rückblick kann Paulus sogar nicht nur Gottes Trost, sondern auch der Trübsal, die vorausgegangen ist, einen Sinn abgewinnen. Alles Leiden des Apostels – und der Gemeinde – bedeutet nichts anderes als eine Teilhabe an den Leiden Christi. Wie die Nachfolger Jesu Anteil haben an Christi Leiden, so werden sie auch durch Christi Geist getröstet, betont der Apostel. Und das wiederum soll ihnen helfen, auch andere zu trösten.

Erfahrungen des göttlichen Trostes machen gewiss, sie festigen und stärken den Glauben. Ich beobachte oft, wie Menschen, die schwere Zeiten durchmachen mussten, gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervorgehen, ausgerüstet mit einer viel fester gewordenen Verbindung zu Jesus Christus. Nicht zuletzt sind es gerade solche Menschen, die anderen auf Durststrecken am besten beistehen und sie trösten können. Es ist tatsächlich so: Nur der getröstete Mensch kann selber ein Tröstender werden. Darum gilt, wann immer wir leiden: Es gibt nichts besseres, als Trost zu suchen beim Gott allen Trostes. Dann werden auch wir einstimmen können in die Worte des Apostels: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes.“
 

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