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/ Wort zum Tag

Psalm 31,10

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Wenn du Angst hast, darfst du immer zu mir kommen“. Wie viele Kinder haben schon erleichtert aufgeseufzt, wenn sie von Mama oder Papa diese Zusage hören! Später als Erwachsene lernen wir, mit immer mehr Situationen selbst klar zu kommen. Wir lernen, mit unserer Angst umzugehen. Ohne Mama oder Papa. Und das ist gut so.

Umso schwerer ist es für uns, wenn wir uns als Erwachsene mit einer Angst allein gelassen und überfordert fühlen. Wohin gehen wir dann?

Vielleicht kennen Sie solche Situationen. David, der König Israels, kannte sie. Das wissen wir, denn David ist mit seiner Angst sehr ehrlich umgegangen. In Psalm 31 hat er diese Worte aufgeschrieben:

„HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst! Mein Auge ist trübe geworden vor Gram, matt meine Seele und mein Leib.“

Der ganze Psalm 31 ist ein einziges Schwanken zwischen Hoffnung auf Rettung, Gewissheit von Gottes Güte und Verzweiflung angesichts der eigenen Angst. In all dem ist Gott die Person, mit der David immer wieder ringt. Dem er sein Leid klagt. Auf den er hofft. Von dem er Rettung erwartet. Gott ist der, zu dem David mit seiner Angst geht.

Angst gehört für viele von uns zur Realität des  Lebens. Oft auch in Bezug auf Gott. Manche Menschen haben Angst, dass Gott mit ihnen nicht zufrieden ist. Manche Menschen haben Angst, dass es Gott nicht gibt und dass alle tröstenden Gotteserfahrungen nur so etwas wie Pfeifen im Walde waren. Manche Menschen haben Angst vor Gott selbst.

Die gute Nachricht ist: Wenn Gott in Jesus Mensch wurde, dann weiß Gott auch, wie sich Angst anfühlt. Jesus hat Angst erlebt, im Garten Getsehmane, kurz vor seiner Gefangennahme. Gott kennt also unsere Angst von innen.

Gott weiß wie es ist, wenn unsere Augen vor Angst das Gute und Schöne nicht mehr sehen können.

Gott weiß wie es ist, wenn unsere Seele vor Angst kraftlos in uns kauert.

Gott weiß wie es ist, wenn wir vor Angst keine körperliche Spannkraft mehr für den Alltag aufbringen.

Gott kennt unsere Angst von innen.

Darauf vertraut David in Psalm 31. Deshalb wendet er sich mit seiner Angst an den Gott, der diese Angst von innen kennt. Für David steht außer Frage:

Wenn Gott meine Angst von innen kennt, dann darf ich sie ihm klagen, dann wird Gott verstehen, dann wird Gott meine Angst aushalten und mittragen können.

Wenn Gott meine Angst von innen kennt, dann ist es möglich, dass er einen Ausweg sieht, wo ich keinen sehe. Dann ist es möglich, dass Gott mir heraushilft aus meiner Angst. Dann ist es möglich, dass ich mitten in meiner Angst seine Gnade erlebe.

Drei Dinge möchte ich von David lernen:

1. Ich möchte mir und anderen ehrlich eingestehen, dass Angst zur Realität meines Lebens gehört. Ja, Angst hat Macht, mein Leben an Leib und Seele zu lähmen.

2. Gott kennt meine Angst von innen. In Jesus hat Gott selbst durchgemacht was es heißt, Angst zu haben.

3. Ich kann und will mit meiner Angst zu meinem Gott kommen. Er versteht, er kann damit umgehen, er kann helfen.

David wendet sich mit seiner Angst an Gott, aber mit einem einzelnen Gebet war es für ihn nicht getan. Es gibt nicht die eine Zauberformel, den einen geheimen geistlichen Trick, um von Angst frei zu werden. Vielleicht mutet Gott mir zu, lange zwischen Hoffnung, Gewissheit und Verzweiflung zu schwanken. Gott hat es David zugemutet.

Aber so wie bei David begegnet Gott auch meiner Angst mit seiner Gnade.

Gott gibt dir und mir mit Psalm 31 das Versprechen, das wir als Kinder von unseren Eltern hören mussten. Und das wir als Erwachsene immer wieder von unserem Gott hören müssen:

„Wenn du Angst hast, darfst du immer zu mir kommen.“

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