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/ Wort zum Tag

Lukas 18,14

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Lukas 18,14

So ein Angeber, so ein hochnäsiger! Der tut grad so, als gäbe es nur ihn auf der Welt! Wie er schon dasteht, dieser eingebildete Gernegroß. Und dann betet er auch noch! Öffentlich! So, dass ihn alle in seiner Umgebung hören müssen. Unverfroren frech redet er zu Gott. Total auf sich bezogen! Aber der Gipfel ist: Er sagt das auch noch, dass er viel besser sei als die Menschen um ihn herum! Er sagt das zu Gott!

Keine Sorge. Ich bin nicht gerade dabei, eingebildete, überhebliche Scheinheilige auszulachen. Ich stelle mir nur vor, was für einen Eindruck dieser Typ Mensch auf seine Glaubensgenossen machen muss. Jesus erzählt von ihm. Und er stellt ihm für sein Verhalten kein gutes Zeugnis aus. Als dieser Beter nachhause geht, ist es für Gott keine Freude gewesen, ihn gehört zu haben. Gott ist mit diesem Menschen nicht zufrieden, sagt Jesus. Darum wird er auch nicht von Gott gesegnet.

Ganz anders ist das mit einer weiteren Person von der Jesus erzählt. Dieser Mensch geht ebenfalls zur Gebetsstunde in den Tempel von Jerusalem. Aber dieser Mensch bleibt schon in der hintersten Reihe stehen. Er traut sich nicht weiter nach vorn in Richtung Altar. Während er betet, starrt er dabei nur auf den Boden. Immer wieder sind Seufzer von ihm zu hören, keine Worte. Ab und zu schlägt er sich mit der Hand an die Brust. Total verzweifelt wirkt der Mann. Jesus berichtet, was er betet: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ Das ist alles. Und dann geht auch dieser verzweifelte Traurige nachhause. Aber ihm stellt Jesus ein gutes Zeugnis aus. „Der wird von Gott gerecht gesprochen!“, sagt Jesus. Gott wird seine Bitte erhören!

Nach der Geschichte von diesen beiden Betern stellt Jesus fest: „Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden!“ Darüber gilt es nachzudenken. Was heißt „erhöhen“? Was heißt „erniedrigen“? Heißt „sich selbst erhöhen“ sich wichtiger nehmen als man in Wirklichkeit ist? Heißt „sich selbst erniedrigen“ sich unwichtiger nehmen als einem zusteht?

Merken Sie, es geht zuerst einmal um meine Position! Wer bin ich? Gegenüber anderen Menschen? Gegenüber Gott? Und wie wichtig bin ich für meine Mitmenschen? Wie wichtig bei Gott? Dabei wird klar: Es macht einen Unterschied, wie ich mich einschätze und wie ich von anderen eingeschätzt werde. Und noch einmal anders sieht es aus, wie Gott mich einschätzt. Sich größer und wichtiger aufzuspielen als ich wirklich bin, damit kann ich bei Gott nicht punkten. Überhaupt mag es der Schöpfer nicht leiden, wenn sich eines seiner Geschöpfe über andere überhebt. Hochmut gefällt ihm nicht! Und darum stellt Jesus fest: „Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden!“

Wann das geschieht, bleibt offen. Gott hat viel Zeit und kann lange warten. Er freut sich nicht am Sturz der Selbstgefälligen. Er möchte viel lieber, dass sie zu ihm kommen und mit seiner Hilfe ein neues Leben beginnen ohne Überheblichkeit.

Darum erklärt Jesus auch: „Wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden!“ Das hat mit Demut zu tun, mit Bescheidenheit. Nicht damit zu tun hat es, mich schlechter zu machen als ich bin. Dieses elende Vergleichen mit anderen macht nur kaputt. Sich von Gott bewerten lassen, von ihm erfahren, was ihm an mir nicht gefällt und was er bei mir verändert haben will, meint Jesus mit sich selbst erniedrigen. Solch eine Einstellung macht mich vor Gott groß und sie wertet uns Menschen auf.

 

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