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/ Wort zum Tag

Lukas 22,35

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Jesus sprach zu den Jüngern: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals.“

Lukas 22,35

Kennen Sie die Erzählung von Petrus aus Apostelgeschichte 13, in der er auf einem flachen Hausdach Mittagspause macht und in dieser Gebetszeit von Jesus den Auftrag bekommt, sich den Heiden zuzuwenden? Die Aufforderung Jesu wird untermauert von einer Vision, in der Petrus aufgefordert wird, unreine Tiere zu essen, was ihm zutiefst zuwider gewesen sein muss. Bisher hatte er gerade deshalb unreines Fleisch gemieden, um Gott zu ehren. Genauso hatte er den Kontakt zu Heiden gemieden, die den Juden als unrein galten, um auch dadurch seinen Respekt für Gott zu zeigen. Jetzt fordert Jesus ihn auf, genau das Gegenteil dessen zu tun, was bisher richtig war. Er soll das Wagnis eingehen, Jesus auf Wegen zu folgen, die bisher für ihn undenkbar waren. Das i s t eine Vertrauensübung für Fortgeschrittene!

Etwas ganz ähnliches geschieht in der Szene, aus der unser heutiger Losungsvers stammt.

Lukas 22,35:

„Jesus sprach zu den Jüngern: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals.“ Jesus sitzt mit seinen Jüngern am Tisch und feiert die letzte gemeinsame Mahlzeit. Auf den ersten Blick könnte diese Frage einen ganz normalen Rückblick einleiten: erzählt mal, wie ist es euch ergangen. Würdet ihr sagen, dass das insgesamt eine gute Sache war? Seid ihr zu kurz gekommen bei euren Einsätzen? Habt ihr je Mangel gehabt, weil ich euch ohne Geldbeutel, ohne Tasche und Schuhe losgeschickt habe? Und die überzeugte Antwort der Jünger: Niemals. Wenn wir uns auf dich verlassen und getan haben, was du wolltest, dann war es immer gut. Du hast versprochen. Wir sind gegangen. Du hast gehandelt. Wir haben gelernt, dir zu vertrauen. Ein Abschlussgespräch über die gemeinsame Zeit. Eine Lebensphase geht zu Ende. Mit diesem dankbaren Rückblick hätte das Gespräch beendet sein können.  Aber Jesus redet weiter und sagt: „Aber jetzt – wer eine Börse hat, der nehme sie und ebenso eine Tasche, und wer nicht hat, der verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert, denn ich sage euch, dass noch das erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht.“ Was Jesus jetzt sagt klingt ähnlich wie die oben beschriebene Szene aus der Apostelgeschichte: „Aber jetzt! Jetzt fängt eine neue Zeit an. Jetzt erfüllt sich etwas längst Angekündigtes. Und Neues erfordert neue Maßnahmen und ein neues Vorgehen! Jetzt müsst ihr umdenken und ganz anders handeln! Ich gehe voran – seid ihr dabei? Darf ich sogar euer Denken über Gott und seine Absichten ändern? Vertraut ihr mir? Seid ihr dabei?“ Eine Vertrauensprüfung für Fortgeschrittene. Und die Jünger antworten und sprechen Jesus ihr Vertrauen und ihre Bereitschaft aus, ihm zu folgen, auch wenn sie nicht zu verstehen scheinen, wohin er sie führen will. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass Jesus vertrauenswürdig ist. Das allein zählt. Einem vertrauenswürdigen Herrn und Freund kann man auch auf unbekanntes Terrain folgen.

Ich möchte mich von der Frage Jesu im heutigen Losungsvers herausfordern lassen. Sie soll mich daran erinnern, dass die Feststellung nie Mangel gehabt zu haben, ein stabiles Fundament ist für alle Vertrauensübungen, die mich heute erwarten mögen.

Sie darf mich herausfordern, Jesus mein Vertrauen zu beweisen: wenn er mich in neue Situationen schickt – werde ich ihm vertrauen? Wenn er mich auffordert, mein Denken über Gott erweitern zu lassen, wenn er mir Menschen in den Weg stellt, die ich mir nicht aussuchen würde, wenn ich das Wagnis eingehen soll, mich auf ungewiss endende Situationen einzulassen, wenn mir eine Aufgabe zu groß scheint – werde ich ihm folgen?

Mit den Jüngern sage ich voller Überzeugung: Niemals habe ich Mangel gehabt. Und dass Jesus sich als so vertrauenswürdig erwiesen hat, soll mir Anlass sein, ihm mein uneingeschränktes Vertrauen entgegen zu bringen und ihm zu folgen, wohin er mich führen will.

Zuerst heute. Und dann Tag für Tag.

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