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Lukas 20,38

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle.“

Lukas 20,38

„Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle.“  Der Evangelist Lukas überliefert dieses Wort von Jesus im 20. Kapitel seines Evangeliums im 38. Vers. Er erzählt, wie Jesus dieses Wort mitten in eine aufgeregte Diskussion hinein sagte, in der man sich heftig darüber stritt, ob es eine Auferstehung von den Toten gäbe oder mit dem Tod alles vorbei sei. Was sicher bis heute umstritten ist und wobei die Meinungen weit auseinander gehen.  Das Wort Jesu beendet die Diskussion. Aus Gottes Sicht, sagt er, gibt es da gar keine Fragen. Vor dem Gott Abrahams und Isaaks leben sie alle, ob sie gestorben sind oder jetzt noch leben. Und nimmt man dieses Wort ernst, dann geht es nicht um eine lebensferne akademische Frage, sondern um ein ernstzunehmendes Wort Jesu in die aktuelle Situation von Menschen.

Jesus sagt dieses Wort zu Trauernden. Viel zu oft habe ich an Särgen von Menschen gestanden, denen man noch Leben viel mehr Leben gewünscht und gegönnt hätte. Zu kurz schien das Leben und weit vor der Zeit abgebrochen zu sein. Und die Frage bewegte: War das schon alles? Jesus verspricht: „Es ist nicht zu Ende. Es wird weiter gelebt bei mir. Nehmt mich beim Wort: Meinem Vater leben sie alle.“ Welch tiefer Trost liegt darin, wenn man das wissen und glauben kann: Die Lieben, die wir zu Grabe getragen haben, dürfen auf neue und unversehrte Weise bei Gott leben.

Dass bei Gott auch die Toten leben, behauptet Jesus auch gegenüber den Leichtfertigen, die meinen, sie könnten über ihr Leben und Sterben bestimmen und sie hätten die letzte Entscheidung in der Hand, was mit ihnen nach dem irdischen Leben passiert. Ich denke dabei an einen Mann, der verfügt hatte, dass er nach seinem Tode verbrannt werden sollte. Dann musste seine Asche in einer Urne aus Salzteig an einer bestimmten Stelle in der Nordsee versenkt werden. Übrigens, im Norden eine ganz übliche Seebestattung. Irgendwann würde dann die Nordsee die Urne auflösen und die Asche im Meer verteilen. So, hoffte er, würde dann garantiert von ihm nichts mehr übrig bleiben und er allenfalls noch in den Erinnerungen von Verwandten und guten Freunden weiter leben.

Jesus sagt ihm, dass er sich gewaltig verrechnet hat. So entkommt man Gott nicht! Was immer auch im Sterben und nach dem Tod mit den Leibern passiert ist, in einer neuen Weise leben sie wieder bei Gott. Das meinen wir, wenn wir im Glaubensbekenntnis sagen: „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Und, ob er es glaubt oder nicht, der Leichtfertige muss sich fragen lassen, wie er dann vor Gott bestehen will.

Schon der Prophet Daniel wusste: „Viele, die unter der Erde liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande.“  Paulus schreibt im Brief an die Galater: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“ Und er schließt daraus: „ Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann.“

Wenn der Horizont über den Tod hinausgeht, wird das Leben bedeutsam. Zu wissen, dass Gott selbst garantiert, dass mit dem Tode nicht alles vorbei ist, kann so unendlich tröstlich sein, aber es stellt auch in die Verantwortung, das Leben heute im Lichte Gottes zu sehen, weil bei ihm noch einmal alles zur Sprache kommt, was in diesem Leben gewesen ist. Denn: „Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; ihm leben sie alle.“

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