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Sprüche 1,7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis.“

Sprüche 1,7

Ich sitze zu Hause mitten im Zimmer auf dem Boden. Neben mir ein halb ausgepackter Karton. Um mich herum verschiedene Möbelteile, die darauf warten, zusammen gebaut zu werden. Vor mir die Bauanleitung auf weißem Papier mit einfachen Zeichnungen und kurzen Erklärungen. Eigentlich sieht alles ganz einfach aus und das Möbelstück könnte bald fertig an seinem Platz stehen. Aber ich verstehe die Bauanleitung nicht, kann die Zeichnungen nicht richtig erkennen und die Erklärungen nicht deuten.

Vielleicht haben Sie ein ähnliches Bild von sich vor Augen und fühlen sich durch meine Situationsbeschreibung daran erinnert. Manchen geht es so, dass die Gebrauchsanweisung zu kompliziert  erscheint oder es tatsächlich an technischem Verständnis fehlt. Erkenntnis ist nicht selbstverständlich, nicht nur wenn es um Gebrauchsgegenstände geht.

Manchmal brauche ich lange, um etwas zu erkennen, im Sinne von eingestehen und zugeben. Zum Beispiel in Konflikten und Auseinandersetzungen mit anderen Menschen. Da kommt es doch auch immer wieder darauf an, den eigenen Anteil am Problem zu erkennen. Diese Erkenntnis fällt mir nicht immer leicht, oder ich möchte sie  zunächst nicht wahrhaben und einsehen. Manchmal brauche ich auch lange, um etwas zu erkennen, im Sinne von sich einfühlen und verstehen. Da gilt es z.B., eine bestimmte Situation richtig einzuschätzen oder einen anderen Menschen richtig zu sehen, ohne sich von Vorurteilen bestimmen zu lassen. Erst das persönliche Gespräch, konkrete und tiefergehende Rückfragen führen mich dann zum echten Verständnis. Erkenntnis ist nicht selbstverständlich. Erkenntnis braucht Zeit. Erkenntnis braucht Offenheit und Ehrlichkeit. Erkenntnis braucht das Gespräch. Etwas zu verstehen ist ein mehr oder weniger langer Prozess.

„Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis.“ So lautet heute die Tageslosung aus dem Buch der Sprüche, Kapitel 1, Vers 7. Auch die Gotteserkenntnis setzt etwas voraus. Sie lebt von der Furcht des Herrn. So drückt sich Lebenserfahrung in Form dieses Weisheitsspruchs aus. Für mich bedeutet Furcht nicht Angst. Ich soll mich nicht ängstlich vor Gott verstecken, sondern gerade im Gegenteil, mich öffnen für seine Gegenwart. Wenn ich Gott fürchte, dann heißt das für mich, Gott zu achten und als Gegenüber ernst zu nehmen. Denn erst in der persönlichen Begegnung kann ich ihn kennenlernen und verstehen.

Diese Begegnung geschieht vor allem dadurch, dass ich Gottes Wort lese und bedenke, mich damit auseinandersetze und danach frage, was Gott mir in diesem Vers oder dem längeren Bibelabschnitt zu sagen hat. Es ist auch das Gebet, das Gespräch mit Gott, das mich weiterführt. Ich spreche meine Gedanken und Empfindungen aus und höre und spüre, welche Antworten und Veränderungen ich in mir wahrnehme. So hilft mir Gott, auch mich selbst immer wieder neu zu erkennen und richtig zu verstehen. Denn Gott, der mich gewollt und geschaffen hat, er kennt mich wirklich und kann mir zeigen, wie mein Leben zu leben ist. Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis und der Weg zum erfüllten Leben.
 

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