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/ Wort zum Tag

1. Mose 9,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.

1. Mose 9,13

„Keine Sorge, alles wird gut!“ Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört und auch schon selber gesagt, wenn die Worte fehlten und doch der Eindruck da war, jetzt müsse etwas gesagt werden. In vielen Filmen und TV-Serien gehört dieser Satz zum Grundvokabular. Egal ob jemand unter Liebeskummer leidet oder einer im Sterben liegt, ob die Katze verschwunden ist oder eine schwere Krankheit entdeckt wurde, ob die Firma pleite ist oder der Bösewicht gewinnt … - früher oder später kommt die Szene, in der jemand auftaucht und die Betroffenen mit der Floskel tröstet: „Keine Angst, alles wird gut.“ Allerdings tröstet dieser Satz ja nur selten wirklich. Viel mehr verdeckt er, meist nur ungenügend, Hilflosigkeit oder Verzweiflung. Unsere Erfahrung zeigt ja eher, dass nicht alles wieder gut wird. Ganz sicher wird längst nicht alles so, wie wir erhoffen, erträumen oder erbitten.
Im Wort zum heutigen Tag sagt Gott aber klar und deutlich: „Alles wird gut!“ Er verbindet diese Aussage mit dem Symbol des Regenbogens. Und dazu erklärt Gott Noah: „Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.“ Der Regenbogen ist das Zeichen für die göttliche Zusage: „Alles wird gut!“ Im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Filmszenen ist dies allerdings keine hohle Floskel, sondern echter Trost.
Warum? Am Ende der Sintflutgeschichte steht ein Vertrag – die Bibel braucht dafür das alte Wort ‚Bund‘ – ein Vertrag zwischen Gott und Noah. Darin garantiert Gott, dass er die Menschen nie mehr bestrafen oder gar vernichten will. Gott verspricht dies, obwohl er weiss, dass die Menschen auch in Zukunft seinen Ansprüchen nie werden genügen können und von daher eine Bestrafung angebracht wäre. Und genau in diesem ‚obwohl‘ steckt der Unterschied. Gott weiss um die Kräfte, die gegen das Gute sind. Er leugnet sie nicht. Er nimmt sie und ihr ganzes zerstörerisches Potenzial wahr. Das hindert ihn nicht zu sagen: „Trotzdem halte ich an meinem Bund fest. Trotzdem bleibe ich den Menschen zugewandt. Und ich werde das Böse schliesslich überwinden.“ Gott sagt also nicht nur: ‚Alles wird gut!‘ Er hat auch die Macht und den festen Willen, dies Wirklichkeit werden zu lassen. Der Satz „Alles wird gut“ ist im Mund von Menschen oft nicht mehr als eine hohle Floskel, weil er gegen alle Erfahrung gesagt ist. Wer diese Behauptung in den Mund nimmt, kann wenig bis nichts dazu beitragen, dass sie wahr wird.
Der Regenbogen ist laut der Bibel das Zeichen dafür, dass Gott seine guten Ziele mit der Schöpfung schliesslich erreichen wird. Er ist ein Bild für das, was Paulus im Römerbrief schreibt: „Ist Gott für uns, wer kann dann gegen uns sein? … Nichts, gar nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes in Jesus Christus“ (vgl. Römer 8,31-39). Jeder Regenbogen erinnert daran, dass Gott nur das Gute will und dass er in der Lage ist, seine Ziele zu erreichen.
Der Regenbogen ist ja meistens nur eine kurze und flüchtige Erscheinung. Im tropischen Regenwald von Costa Rica habe ich es einmal anders erlebt. Dort hat uns ein Regenbogen über mehrere Stunden begleitet, bis wir das Ziel unserer Reise erreicht hatten. Es war, als wollte Gott zeigen, wie stabil und dauerhaft seine Zuwendung ist. Ich empfand das damals als tröstlich und sehr ermutigend. Wenn ich einen Regenbogen sehe, ist mir seither immer, als würde Gott sagen: „Keine Angst! Ich bin auf Eurer Seite! Alles wird gut. Dafür sorge ich.“
 

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