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/ Wort zum Tag

Jeremia 32,41

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Karfreitag und Ostern liegen nun schon lange hinter uns. Doch das, was ich hier in der Losung für heute lese, lässt mich daran denken. Denn es hat vor allem damit zu tun, was durch Jesus Christus geschehen ist. In Jesus hat sich letztlich erfüllt, was Gott durch den Propheten Jeremia verkündigen lässt. Es geht um den neuen Bund, den er mit seinem Volk und schließlich mit allen Menschen schließen möchte. In diesem Zusammenhang spricht Gott davon, wie sehr es ihn freut, den Menschen Gutes zu tun. Das höre ich gerne und das tut mir schon gut, Gott als den zu sehen, der Freude daran hat, mir Gutes zu tun. Ich denke spontan, es freut Gott sicher noch mehr, wenn er sieht, wie das Gute von ihm bei mir ankommt.

Sogleich stellt sich mir nämlich die Frage, ob ich das auch wirklich wahrnehme und dankbar annehme, was Gott mir in seiner Güte schenkt. Natürlich bin ich dankbar für das, was ich im Glauben an Jesus Christus habe, doch denke ich immer wieder bewusst daran? Habe ich mich vielleicht allzu sehr daran gewöhnt und trage es als Selbstverständlichkeit unbedacht in mir herum? Und bin ich überhaupt wach und aufgeschlossen für so viele kleine Fingerzeige der Güte Gottes oder achte ich es gar nicht, was Gott mir Gutes tut? Bei diesen Fragen denke ich unweigerlich an eine Geschichte, die ich vor einiger Zeit auf einer Grußkarte gelesen habe. Sie handelt von einer Frau, die beneidenswert ausgeglichen und froh erscheint. Nach dem Rezept für ihre Lebensfreude befragt, verrät sie ein kleines Geheimnis. „Das liegt an den Bohnen“, antwortet sie. Der Fragende versteht nicht, was Bohnen mit Zufriedenheit und entspannter Lebensfreude zu tun haben sollen. Da lächelt die Frau und erklärt: „Wenn ich morgens aus dem Haus gehe, stecke ich mir ab und zu ein paar Bohnen in meine linke Jackentasche. Immer wenn ich eine gute Erfahrung mache, etwas Schönes erlebe oder mich an etwas freue, nehme ich eine von ihnen und wechsele sie von links nach rechts. Es kommt selten vor, dass ich abends nach Hause komme und meine rechte Jackentasche leer ist!“

Diese Geschichte ist mir zum Anstoß geworden - kein Ärgernis, sondern in positiver Weise ein echter Impuls, das mal auszuprobieren, was diese Frau mit den Bohnen macht. Ja, wer mit wachen Sinnen auf die kleinen und großen Freundlichkeiten Gottes achtet, dessen Leben wird farbig und gewinnt an Lebensqualität. Er sammelt schöne Eindrücke, gute Erfahrungen, bereichernde Begegnungen oder gute Worte. Er bemerkt z.B. erfahrene Bewahrung, die Vielfalt der Schöpfung oder kleine und große Erfolgserlebnisse als Segen Gottes und bekommt dadurch viel Grund, dankbar zu sein. Und wer sich zur guten Gewohnheit macht, mit einem „Danke, lieber Gott!“ den Kontakt zu seinem Schöpfer zu pflegen, dessen Freude vertieft sich und seine Zufriedenheit weitet sich aus. So möchte ich mit wachen Augen durch den Tag gehen und entdecken, was Gott mir Gutes tut. Ich möchte nicht gedankenlos meinen Alltag erleben, um nicht den Dank los zu werden. Denn Gott, der Freude daran hat, Gutes zu tun, schenkt mir viel Grund, dankbar zu sein. Und so wie bei mir meine Freude größer wird, wenn ich sehe: Das Gute, das ich anderen tue, kommt bei ihnen an und wird dankbar empfangen, so denke ich mir, wird Gottes Freude größer durch meine Dankbarkeit.

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