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Daniel 9,17

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Lass leuchten dein Antlitz über dein zerstörtes Heiligtum um deinetwillen, Herr!

Daniel 9,17

Das Leben des Propheten Daniel war geprägt von Höhen und Tiefen. Als etwa 20-Jähriger wurde er bei der Eroberung Jerusalems als Gefangener mit noch vielen anderen nach Babylon verschleppt. Dort erhielt er eine gründliche Ausbildung in Sprache, Sitte und Gebräuche des Siegers. Unter dem König Nebukadnezar gelangte er durch sein Wissen und kluges Handeln zu Einfluss und Aufstieg. Einige Jahrzehnte diente er im babylonischen Königreich als hoch geachteter Beamter. Er hätte sich also getrost zurücklehnen und, inzwischen alt geworden, seinen Lebensabend genießen können.

Aber Daniel ist bekümmert. Bei allem Wohlstand, den er genießen konnte, trieb ihn die Frage um, wie es in seiner Heimatstadt Jerusalem zuging. Sie lag immer noch in Trümmern. Der schöne Tempel war ein Schutthaufen. Mit den Gottesdiensten stand es nicht besonders gut. Auch das geistliche Leben war in den 70 Jahren seiner Abwesenheit von Jerusalem verkümmert. Aber ging ihn das etwas an? Was konnte er dafür, dass in Jerusalem alles den Bach runter ging? Geht es uns, Sie und mich, etwas an, dass im Reich Gottes so vieles falsch läuft? Sind da nicht die anderen dran? Die Verantwortlichen in Kirchen und Gemeinden.

Vielleicht haben wir uns inzwischen an die Situation gewöhnt, in der sich die Gemeinde Jesu gerade befindet. Aber sind wir dafür verantwortlich? Bei Daniel habe ich entdeckt, dass man weder zu alt noch zu weit vom Geschehen weg sein kann. Es gibt Aufgaben, die jeder von uns ausüben sollte. Drei Aufgaben habe ich im Umfeld Daniels entdeckt:
1. Lasst uns genau hinsehen. Es gehört zu einem wachen Christsein, dass wir die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen. Daniel sah, dass Gottes Heiligtum, der Tempel in Jerusalem, zerstört war. Und auch wir sollten uns nicht abwenden von der Gemeinde, weil wir Dinge entdecken, die nicht aufbauenden, sondern zerstörenden Einfluss ausüben. Nicht Rückzug ist angesagt, sondern Mut, den Dingen ins Auge zu sehen, auch wenn es schmerzlich ist.
2. Daniel betet: Lass leuchten dein Antlitz. Anders gesagt: Herr, mach die Augen nicht zu, obwohl es so vieles gibt, was dir nicht gefällt. Kehre uns nicht den Rücken zu, weil unser 'christlich' gefärbtes Tun nicht echt ist.
Lass uns nicht fallen, weil unser Handeln nicht deinem Willen entspricht. Auch wir haben die Aufgabe zu beten.
3. Höre uns um deinetwillen! Es geht um Gottes Ehre. Wir haben die Zuwendung Gottes nicht verdient. Wir sind es auch nicht, die Gott braucht, um seine Ehre zu retten.Greife ein, betet Daniel, damit in unserer Welt sichtbar wird, dass du der Herr bist.

In unserem Leben, auch an diesem Tag, geht es nicht darum, dass wir gut abschneiden. Gottes Name soll bekannt werden. Durch unser Leben und in unserer Gemeinde soll sichtbar werden, dass Gott der Herr ist, der regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dafür zu beten ist keiner zu alt oder zu weit vom Geschehen entfernt. Und seien wir gewiss: Gott erhört unser Gebet.

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Anstoß

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Kommentare (2)

Sabine /

Danke, Herr Ulmer, für diese mutmachenden Worte. Sabine

Jürgen Bartram /

Lieber Bruder Ulmer,
Sie haben es mit Ihren 3 Punkten auf den Punkt gebracht! Wir tragen Verantwortung, aber Gott baut seine Gemeinde.
Das ist eine hilfreiche Andacht. Danke!