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/ Wort zum Tag

Jesaja 48,18

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen.

Jesaja 48,18

Manchmal lese ich einen Bibeltext und denke: Wow! Was für ein tolles Bild! Beim Text für heute aus dem Buch Jesaja ging mir das so. Hören Sie einfach zu und stellen Sie sich vielleicht bildlich vor, was Gott uns – Ihnen und mir – zu sagen hat: „So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Weg, den du gehst. O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wir ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie die Meereswellen“ (Jes 48,17-18).

Drei verschiedene Perspektiven fallen mir auf: Da ist zuerst Gott, unser Erlöser, der Heilige Israels, der über allem thront. Und doch für uns da ist. Ganz für uns da ist: „Der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Weg, den du gehst.“ Gott ist unser geduldiger Lehrer, ein Führer, auf unserem Lebensweg. Immer ist er für uns da.

Aber da ist auch die andere Seite. Da sind wir Menschen. Da ist das alte Israel. Da ist jemand, der das Angebot Gottes ausgeschlagen hat. Jemand, der sich bisher nicht von Gott hat lehren lassen. Jemand, der eigene Wege gegangen ist. Wie ein Seufzer von tief innen heraus klingt es: „O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest!“ Hätte Israel doch damals nach Gottes Willen gefragt! Dann wäre ihnen die schwere Zeit der Gefangenschaft in Babylon erspart geblieben!

Was wäre uns wohl schon alles erspart geblieben, wenn wir nach Gottes Willen gefragt hätten? Vielleicht haben wir das auch versucht, sind mit den besten Absichten gestartet, und doch ist es schief gegangen. Denn die Sache mit Gottes Willen ist gar nicht so einfach. Da ist zum einen sicher sein Wort, die Bibel. Eigentlich steht darin schon genug für mehr als ein ganzes Leben. Wenn wir nur das meiste davon endlich beherzigen würden: Gottesliebe und Nächstenliebe zu leben, einander in Liebe zu dienen, den anderen höher zu achten als mich selbst. Dazu kommen dann noch die ganzen Entscheidungen, die wir im Leben treffen müssen. Auch hier fragen wir nach Gottes Willen, nach Wegweisung. Warum tun wir uns da oft so schwer? Ob wir uns dabei vielleicht zu sehr mit uns beschäftigen, statt auf Gottes Gebote, die wir kennen, zu achten?

Gott jedenfalls will immer derjenige sein, der uns lehrt, was uns hilft, und uns leitet auf dem Weg, den wir gehen. Wir Menschen sollen nicht auf die großen Offenbarungen warten, sondern uns zuerst an das halten, was wir sicher in unseren Händen halten: an seine Gebote, an sein Wort. Alles andere wird sich scheinbar weisen. So jedenfalls deutet es der Bibeltext aus dem Buch Jesaja an: Gott will uns leiten und führen, wir sollen auf seine Gebote achten.

Am Ende steht ein überwältigendes Bild, eine Beschreibung der Menschen, die auf Gottes Gebote achten: Mächtig und breit strömt das Wasser im Fluss dahin. Wunderbar anzusehen und doch gewaltig; vorantreibend und lebensspendend. Nichts und niemand kann die Meereswellen aufhalten. Beständig rollen sie an den Strand, wühlen auf und führen gleichzeitig zur Ruhe. So werden der Friede und die Gerechtigkeit der Menschen sein, die sich an Gottes Gebote halten.

Friede und Gerechtigkeit sind hier zunächst Beziehungsbegriffe: Sie beschreiben das Verhältnis zu Gott und den Mitmenschen. Kraftvoll, tief, lebendig, so lebt ein solcher Mensch mit seinem Gott. Beruhigend, wohltuend, lebensspendend, aber auch voranbringend, so wird ein solcher Mensch von anderen wahrgenommen. Wird geschätzt, lebt in Ruhe und Frieden. Wie man sich selbst dabei wohl fühlt? Ich glaube, tief geborgen und zufrieden. Ganz im Vertrauen auf den guten Gott, „der dich das lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Weg, den du gehst“.

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Anstoß

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Kommentare (3)

Martin Adler /

Kompliment für die einfühlsame Art, zu sprechen. Danke, ich freue mich auf das Kommende.

Christian Hon /

Vielen Dank für diese schöne Auslegung. Hat mir sehr gut gefallen.

Roesger /

Sehr wohltuende Worte - an einem sonnigem Morgen!
Danke!