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/ Wort zum Tag

Micha 5,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.

Micha 5,1

Gott ist so anders, als unsere menschlichen Maßstäbe und Vorstellungen! Das zeigte er mehrmals gerade an Bethlehem. Bethlehem war damals ein kleines, unbedeutendes Kaff vor den Toren der prachtvollen Königsstadt Jerusalem. Schon zu alttestamentlichen Zeiten schickte Gott Samuel nach Bethlehem, um einen König nach seinem Herzen zu berufen. Samuel kam in das Haus Isais. Der stellte ihm nacheinander seine erwachsenen Söhne vor. Zuerst den ältesten, Eliab. Samuel war vom stattlichen jungen Mann beeindruckt und dachte: der ist es! Doch Gott sagte: „Sieh nicht auf das Äußere, auf das Aussehen und die Größe! Denn Gott sieht nicht auf das, worauf ein Mensch sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.“ So wurden Samuel alle sieben erwachsenen Söhne vorgestellt, alle, die nach menschlichem Ermessen als zukünftiger König infrage kamen. Gott aber hatte einen anderen im Blick.

Da stellte Samuel die berühmt gewordene Frage: „Sind das der Knaben alle?“ Nein, da war noch einer, es gab noch den Jüngsten, den „Kleinen“. Er war draußen und hütete die Schafe. „Lass ihn holen!“, sagte Samuel zu Isai. Ausgerechnet der, auf den keiner gesetzt hatte, der noch viel zu jung schien für diese Aufgabe, genau den meinte Gott! Ein Hirtenjunge aus einem kleinen, unbedeutenden Ort wurde von Gott zum Leiter seines Volkes berufen! Gott kehrt unsere Maßstäbe um. Ihm sind andere Eigenschaften wichtiger als Alter und Größe, als menschliche Qualifikationen.

Ein weiteres Mal taucht Bethlehem an der Zeitenwende der Geschichte vor 2000 Jahren auf. Vor allen andern wurden „Astrologen“ aus dem Osten auf die bevorstehende Geburt eines besonderen Königs aufmerksam; noch vor allen gesetzeskundigen Leuten aus dem Volk Gottes. Menschen, die scheinbar weit entfernt sind von einem Glauben an Gott, – in unserm Beispiel waren es Astrologen und Magier –, haben manchmal eine tiefere Sehnsucht nach ihm und ein feineres Gespür für ihre Bedürftigkeit als wir dies vermuten würden. Menschen, die scheinbar fern von Gott sind, können nahe sein, und Nahe fern! Die Magier in unserer Geschichte suchten den König dort, wo man einen König erwartet, in der Hauptstadt, im Königspalast. Aber sie fanden den, den ihre Herzen suchten, nicht in der prunkvollen Stadt. Sie fanden ihn in Bethlehem, dem unbedeutenden Ort vor den Toren der großen Stadt. Hier fanden sie den, auf den die ganze Welt wartet; den Messias, der ihr Leben und das Geschick der Welt verändern sollte. Aber wie trafen sie ihn an: unscheinbar und klein, bei schlichten, einfachen Leuten. Von diesem Knaben heisst es im Wort zum Tag, er sei der, „der in Israel Herr sein soll, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist“.

„Den aller Weltkreis nie beschloss, der liegt in Mariens Schoß; er ist ein Kindlein worden klein, der alle Ding erhält allein“, so besingt es staunend Martin Luther in einem Weihnachtslied. Lassen wir es zu, dass Gott unsere Maßstäbe und Vorstellungen von ihm verändert und erneuert? Dann wird er uns Augen schenken, die nicht so sehr auf menschliche Qualitäten und Qualifikationen schauen, sondern viel mehr auf die Möglichkeiten Gottes.
 

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Kommentare (1)

Jürgen Bartram /

Ihr Wort hat mich heute angerührt. Insbesondere die letzten Sätze habe ich mir gemerkt und aufgeschrieben.
Gottes Möglichkeiten sind höher, als unsere Gaben und Begabungen.